Oskar ist seit seiner Geburt gehörlos, Leo hörend. Die Kinder wachsen jedoch gemeinsam mit einer Sprache auf, welche in der Stille ihre Entfaltung findet: Gebärdensprache. Aus der Perspektive der Zwillinge beobachtet der Filmemacher Martin Nguyen die Kinder während eines Jahres aus nächster Nähe beim Heranwachsen und Entdecken der Welt, die sie durch die Sprache der Gebärden kennen lernen. Dabei geht der Film auch der Frage nach, was die Diagnose «gehörlos» für die hörenden Eltern Sandra und Stefan bedeutet: Ein Cochlea-Implantat, welches Oskar das Hören ermöglichen könnte, steht seit seiner Geburt zur Diskussion. Die Familie hat sich jedoch dazu entschieden, die Gebärdensprache selbst zu erlernen und ihre Kinder mit der für sie fremden Sprache aufzuziehen. Leo wird also zweisprachig erzogen: mit Gebärden- und Lautsprache. Für Oskar hingegen ist die Gebärdensprache sein essenzielles Ausdrucksmittel - seine Muttersprache. Martin Nguyen beherrscht selbst die Gebärdensprache, wodurch eine kommunikative Annäherung zu den Kindern ohne außenstehende Dritte möglich ist. Die direkte, wechselseitige Kontaktaufnahme sowie der Kommunikationsaustausch sind ein wesentliches Element des Films.
(Text: Viennale 2006)
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Details
- Regie
- Martin Nguyen
- Kamera
- Martin Nguyen, TimTom
- Author
- Martin Nguyen
- Verleih
- Filmladen