HOLLYWOOD-KRITIK ALS BUNTER COMIC-STRIP

Mit seiner Animations-Doku „Waltz with Bashir“ landete der israelische Regisseur Ari Folman nicht nur eine Oscarnominierung; ihm gelang damit auch ein herausragendes Stück Gedächtnisarbeit israelischer Kriegsveteranen. Mit „Der Kongress“ kann Folman bei weitem nicht an die Versiertheit seiner Vorgängerarbeit anschließen. Auch wenn sich im Herzen seines Animations- und Realfilm-Mix’ eine futuristische Parabel von Stanislav Lem verbirgt.

„Schlechte Entscheidungen und schlechte Männer“ waren es, die die Karriere der US-Schauspielerin Robin Wright ruinierten. Zumindest in den Augen ihres Agenten (Harvey Keitel) und ihres Studiobosses (Danny Houston). Zum Trost bietet man ihr einen Ganzkörper-Scan an: Wenn sie ihr Bild an Hollywood verkauft, bleibt sie für immer jung und muss selbst nie mehr spielen. Das Bild von Robin Wright erlebt also eine Karriere unabhängig von der echten Robin Wright. Ab da wird’s anstrengend: die echte Wright verwandelt sich in eine Cartoon-Figur und taucht in eine „animierte Zone“ ein. Hollywood-Kritik als bunter Comic-Strip.