Als Komödie wie als Star-Vehikel (für Charles Laughton) für Lean gleichermaßen atypisch, doch voller versteckter Qualitäten. Atmosphäre, kontrastreiche Schwarzweißfotografie und Darstellungsstil erinnern noch an die Dickens-Filme, doch die zentrale Frauenfigur weist schon voraus auf die emanzipierten Heldinnen von Summertime bis A Passage to India.
Eine resolute Schustertochter, die mit ihren beiden jüngeren Schwestern in der Wohnwerkstatt ihres patriarchalischen Vaters lebt, wählt sich den dort tätigen (begabten, aber schwunglosen) Schuhmacher als künftigen Ehemann ("You are a business idea in the shape of a man!") und duldet da keinen Widerspruch - skandalös für die Zeit um 1880, in der der Film spielt.
Realistische Details (wie der verdreckte Fluss, an dessen Gestaden das Paar Erholung sucht) verhindern das Abgleiten in Sentimentalität, und Charles Laughton liefert, wenn auch nicht ohne Selbstgefälligkeit, mehr als ein darstellerisches Kabinettstück ab. (H. L.)
(Text: filmmuseum)
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