In einem prunkvollen Nobelhotel im Süden Floridas treffen sich Amerikas Hersteller von Gesundheitskost, um während ihrer Tagung einen neuen Präsidenten ihrer Organisation zu wählen. Aussichtsreichste Kandidatin ist die angeblich 83-jährige Esther Brill (Bacalb| die schwört, dass ein Leben ohne Sex der einzige Weg zur Gesunderhaltung des eigenen Körpers sei. Einer von Altmans ironischen Ensemblefilmen à la Nashville oder The Player. H.E.A.L.T.H. beginnt mit einer hinreißenden Totale des Hotels, alles ist in unangenehm softe Farben getaucht, Gelb, Rosa und Pastellgrün; Statisten, maskiert als Gemüse, bevölkern die Szenerie. Vom ersten Moment an hat die Health-Food-Convention den Charakter des Jahrmarkts. Gesundheit wird zur modischen Attitüde, propagiert zum Zwecke des Absatzes von Produkten. Dem Gewinn bringenden Markt der Arzneimittelfabrikanten hat man einen anderen, nicht weniger lukrativen, vorgeschaltet. Altmans satirischen Intentionen genügte dieses Thema jedoch nicht er verlegt sich auf die Typen, die diesen Markt bevölkern, und sorgt sich weniger um ihre Motive als um ihre kleineren und größeren Verrücktheiten. Esther Brill erklärt die Sexualität zur eigentlichen gesundheitszerstörenden Kraft und ihre eigene Jungfernschaft als Rezept für die Erhaltung des eigenen Körpers im Alter. Natürlich drängt sie damit dem Zuschauer den ironischen Schluss auf, dass genau diese Vorstellung von Gesundheit die tödlichste von allen wäre: Sie müsste zum Aussterben der Menschheit führen. (Hans Günther Pflaum) (Hal Erickson)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- Robert Altman
- Kamera
- Edmond L. Koons
- Author
- Robert Altman, Frank Barhydt, Paul Dooley
- Musik
- Joseph Byrd