Gone in 60 Seconds

Gone in 60 Seconds

USA , 1974

Gone in 60 Seconds
Min. 97
Start. /

93 Autos in knapp hundert Minuten zu Bruch gefahren. Reine Raserei als Verschrottungs-Verité, quer durchs ungeschönte Los Angeles von 1973. Einer der atemberaubendsten Autoraser- bzw. Autorenfilme aller Zeiten. Ekstase entfesselter Bewegung von Mensch und Maschine, kaum gestört vom hinlänglichen Handlungsvorwand: Eine Gang von Autodieben - im gutbürgerlichen Doppelleben getarnt als Versicherungssachverständige! - erhält den Auftrag, binnen weniger Tage 48 ganz bestimmte Boliden zu stehlen. Eigentlich kein Problem für den von Halicki gespielten Herrn mit dem vielsagenden Maindrian Pace und seine Bande von Blechpiraten. Ihr so ausgeklügelter wie im Detail meist unverständlicher Plan weist jedem zum Raub markierten Wagen einen weiblichen Codenamen zu: Wenn sie zuschlagen, ist das Vehikel Gone in 60 Seconds. Nur der im Vorspann in vorbildlicher Konsequenz alleinig angekündigte Superstar des Films sorgt für Probleme: Eleanor, ein 73er-Ford Mustang Mach 1. Dessen Diebstahl wird zum Höhepunkt: 40 Minuten die Vorstellungskraft strapazierende Verfolgungsjagd, handgemacht und lebensgefährlich. Halickis Crash-Orgie war so erfolgreich (Budget: eine Million Dollar, Einspielergebnis: 40 Millionen) wie visionär, und bleibt trotz vieler Versuche in diese Richtung (vom unsäglichen «Remake» mal ganz abgesehen) der unerreichte Zenith des Zerstörungskinos: quasi ein Straub/Huillet-Film für Straßenrennenfetischisten. Ein materialistisches Meisterwerk. Christoph Huber

(Text: Viennale 2008)

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