Der 34-jährige Lenny wohnt mitten in New York City. Er lebt von seiner Frau getrennt und darf seine Kinder nur einmal im Jahr sehen. Nach Monaten, die er alleine verbracht hat - traurig, geschäftig, abgelenkt, frei und immer zu spät kommend -, holt er schließlich seine beiden Söhne ab, den neunjährigen Sage und seinen jüngeren Bruder Frey. Während er sich entscheiden muss, ob er für die beiden lieber ein Vater oder ein Freund sein will, kreisen seine Gedanken gleichzeitig darum, wie er die nächsten zwei Wochen verbringen will, denn die Zeit ist viel zu kurz. Und so werden in die kostbaren vierzehn Tage ein Ausflug aufs Land, eine Mutter, eine Freundin, eine «magische» Decke und die totale Anarchie gequetscht. Go Get Some Rosemary, in einem Dogma-ähnlichen Stil inszeniert, handelt von Ausflüchten und Verantwortung, von Vaterschaft und Selbsterfahrung und von dem Zwiespalt zwischen Kind- und Erwachsensein. Die Figur des Lenny trägt Züge des Vaters von Ben und Josh Safdie, den Regisseuren. Die Kinder Sage und Frey wiederum werden von den wirklichen Brüdern Sage und Frey Ranaldo gespielt. Go Get Some Rosemary sieht auf den ersten Blick aus, als wäre er aus einer anderen Zeit: New York erscheint darin noch als eine Neighborhood, als ein Lebensraum mit konkreten Figuren. Lenny ist ein Exempel für mangelndes Verantwortungsgefühl: ein nervöser Spaßvogel, der seine Kinder wie Gleichgesinnte behandelt und unfähig ist, aus seinen Fehlern zu lernen. Die Safdies orientieren sich an keinem Plot, sondern lassen in situativen Szenen Gefühlszustände auf- und abschwellen, der jazzige, improvisiert wirkende Stil des Films erinnert an John Cassavetes. (Dominik Kamalzadeh)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Regie
- Josh Safdie, Benny Safdie
- Kamera
- Brett Jukdkiewicz, Josh Safdie
- Author
- Josh Safdie, Benny Safdie
- Musik
- David Sandholm & The Beets
- Verleih
- Stadtkino Filmverleih