Melodramma in 3 Akten
Text von Francesco Maria Piave [nach dem Schauspiel Le roi s´amuse von Victor Hugo]
Uraufführung: 11. 3. 1852 in Venedig (Teatro La Fenice)
INHALT
Der Herzog von Mantua ist ein unverbesserlicher Frauenheld: auf einem rauschenden Fest schwärmt er
von einer unbekannten Schönen, die er von der Kirche bis vor ihr Haus verfolgt hat. Außerdem erregt er den Zorn des Grafen Ceprano, da er dessen Frau mit aufdringlichen Komplimenten zu nahe tritt, und zuletzt erscheint der Graf von Monterone, um den Herzog als Verführer seiner Tochter zu brandmarken. Rigoletto, mißgestalteter Hofnarr im Dienste des Herzogs, verhöhnt Monterone und wird daraufhin von diesem verflucht.
Später sucht Rigoletto, wie in jeder Nacht, seine Tochter Gilda auf, die er in völliger Abgeschiedenheit erzieht - sie darf das Haus nur für ihre Kirchgänge verlassen und nicht einmal der Beruf ihres Vater ist ihr bekannt.
Sie ist jenes Mädchen, auf das der Herzog ein Auge geworfen hat, und dieser nutzt eine kurze Abwesenheit Rigolettos, um ins Haus zu schlüpfen und das Gespräch zwischen Vater und Tochter zu belauschen.
Kaum ist Rigoletto endgültig gegangen, tritt der Herzog vor Gilda, die auf ihn bereits in der Kirche aufmerksam geworden ist, und gibt sich als Student aus; sie findet an dem schönen jungen Mann Gefallen.
Inzwischen haben sich Ceprano und seine Handlanger dem Haus genähert, um die vermeintliche Geliebte Rigolettos, für die sie Gilda ansehen, zu entführen. Als Rigoletto auf sie trifft, machen sie ihm weiß, Cepranos Frau aus einem benachbarten Palast entführen zu wollen und ohne es zu merken, hilft der Hofnarr dabei, seine eigene Tochter in die Hände der Männer zu liefern. Zu spät erkennt er den wahren Sachverhalt und sieht darin die Erfüllung von Monterones Fluch.
Der Herzog findet bei seinem nächsten Besuch Gilda nicht mehr vor und ist aufrichtig verzweifelt. Doch seine Laune bessert sich schlagartig, als ihm die Höflinge verkünden , dass sie Rigolettos angebliche Geliebte in den Palast geschafft haben und er eilt zu ihr. Auch der Hofnarr hat sich im Palast eingefunden, da ihm Gerüchte von Gildas dortiger Anwesenheit zu Ohren gekommen sind, und die intriganten Hofleute erfahren nun die Wahrheit über Gildas Verhältnis zu Rigoletto. Das Mädchen stürzt aus dem Zimmer des Herzogs in die Arme des Vaters und überrascht ihn mit dem Geständnis, dass sie den Herrscher liebt. Rigoletto läßt sich aber durch keine Bitten erweichen und schwört dem Verführer seiner Tochter Rache.
Aus diesem Grund sucht er eine Spelunke auf, in die der Mörder Sparafucile seine Oper zu locken pflegt und wo sich überdies gerade der Herzog inkognito an die Schwester des Verbrechers heranmacht. Gilda begleitet den Vater und er führt ihr die Treulosigkeit ihres Liebhabers überzeugend vor Augen; danach steckt er Gilda in Männerkleider und schickt sie nach Verona, wo er sie am nächsten Tag wieder treffen will. Sodann erteilt er Sparafucile den Auftrag, den Herzog zu töten und da sich dieser über Nacht in einem Zimmer des Gasthofs einmietet, scheint der Mörder leichtes Spiel zu haben.
Gilda ist jedoch zurückgekehrt und belauscht das Gespräch zwischen Sparafucile und seiner Schwester, die den schönen Unbekannten in Schutz nimmt und den Plan ausheckt, an seiner Statt den nächst besten Fremden, der die Wirtsstube betritt, zu töten und die Leiche in einem Sack an Rigoletto auszuliefern. Die verkleidete Gilda faßt den Entschluß, sich zu opfern und wird von Sparafucile niedergestochen.
Gegen Mitternacht nimmt Rigoletto triumphierend vom Mörder den Sack samt grausigem Inhalt in Empfang, um ihn im Fluß zu versenken. Da hört er plötzlich die Stimme des Herzogs und findet zu seinem Entsetzen die sterbende Tochter im Sack. Mit einem Schrei bricht der Narr zusammen und hat erneut Monterones Fluch in Ohren.
Kaufen & Leihen
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Details
- Schauspieler
- Dimitri Platanias, Lucy Crowe und Michael Fabiano
- Regie
- Claus Guth