Einer von Mizoguchis favorisierten Filmen. Die Beziehung zweier Frauen in Gion, dem Bezirk der Tee- und Freudenhäuser von Kyoto. Ein junges Mädchen vom Land will als shinzo bei einer erfahrenen oiran den Beruf der Geisha erlernen. Was sie wie ein Magnet anzieht, sind Schmuck, Stil, Verfeinerung, all das, was im ersten Teil des Wortes geisha figuriert erscheint: Kunst (gei). Wogegen sie ihre Augen verschließt, ist die Tatsache, daß Geisha eine Person (sha) darstellt, die als Gegenstand zu dienen hat - Objekt der Zerstreuung und männlicher Lüste. Die ältere Frau weigert sich zuerst, die jüngere zu lehren, was sie ist. Als diese, nach einem Jahr Einübung in Schönheit und Unterwerfung, gegen ihre Rolle revoltiert, ist es die Ältere, die ihr Verständnis und Sympathie entgegenbringt. Zwei Frauen, die jeweils in der anderen das sehen, was sie sein wollen, noch nicht oder nicht mehr sind. Gion bayashi empfiehlt sich als Meisterwerk sowohl in Sachen fließender Eleganz als in der Lösung der delikaten Frage, wie die auseinanderdriftenden Ströme von Mitgefühl und Stilisierung, Sanftmut und Scharfblick auf einen beherrschten, distanzierten Nenner zu bringen sind. Nicht wenige Japaner sehen in dem Film den reinsten Ausdruck von Mizoguchis Kunst.
(H.T.)
Filmmuseum
Kaufen & Leihen
Leider konnten wir keine Streaming-Angebote für Zwei Geishas finden.
Details
- Schauspieler
- Michiyo Kogure, Ayako Wakao, Seizaburo Kawazu, Kanji Koshiba, Eitarô Shindô
- Regie
- Kenji Mizoguchi
- Kamera
- Kazuo Miyagawa
- Author
- Yoshikata Yoda
- Musik
- Ichiro Saito, Takemichi Mochizuki;