GADO BRAVO - zu Deutsch »Wildes Vieh« - lebt, wie zahlreiche portugiesische Filme dieser Zeit, vom Spannungsverhältnis zwischen Stadt (moralische Verdorbenheit) und Land (moralische Reinheit). Und dennoch genießt er eine Sonderstellung innerhalb der portugiesischen Filmgeschichte: Als 1933 in Deutschland die Nazis an die Macht kamen und politisch oppositionelle und jüdische Künstler mit Arbeitsverbot konfrontiert waren, mussten sie im Ausland ihr Glück versuchen. Spanien und Portugal waren Länder, die sich um die Etablierung einer eigenen Filmproduktion bemühten und Möglichkeiten boten. Dreh- und Angelpunkt bei den Engagements zu GADO BRAVO war der portugiesische Schauspieler Arthur Duarte, der zwischen 1927 und 1931 bei etwas mehr als einem Dutzend deutscher Produktionen in Nebenrollen zum Einsatz kam. Er vermittelte dem portugiesischen Filmproduzenten Hamílcar da Costa Emigranten, gesuchtes Know-how für seine Produktion. Als Koregisseur verpflichtete dieser den deutschen Regisseur Max Nosseck. Mit ihm reiste seine Frau, die österreichische Schauspielerin Olly Gebauer, nach Lissabon. Sie gab in GADO BRAVO die blonde Femme fatale; neben ihr der aus Hamburg stammende Starkomiker Siegfried Arno. Für das Drehbuch wurde Nossecks Partner, der Berliner Herbert Lippschitz, engagiert, die Musik schrieb der Wiener Komponist Hans May und die Kamera führte der ebenfalls aus Deutschland abgewanderte Österreicher Heinrich Gärtner. Armin Loacker/Igor Metzeltin
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Details
- Schauspieler
- Raul de Carvalho, Nita Brandao, Olly Gebauer, Arthur Duarte, Siegfried Arno, Alberto Reis, Armando Machado, José Santos
- Regie
- António Lopes Ribeiro, Max Nosseck
- Kamera
- Heinrich Gärtner
- Author
- Erich Philippi (aka Herbert Lippschitz)
- Musik
- Hans May, José Nunes das Neves