Früher Frühling
Film

Früher Frühling

Sôshun J , 1956

Früher Frühling
Min. 145
Start. /

Ein junger Büroangestellter in Tokio beginnt bei einem Ausflug mit seinen Pendler-Kollegen eine Affäre mit einer Sekretärin. Seine Ehe löst sich auf, schließlich verlässt ihn die Frau. Erst als er aufs Land versetzt wird, scheint ein Neuanfang möglich. Ozus Rückkehr zum Sujet des "Salary man" und eine seiner reichsten Milieuschilderungen: Rund um die Hauptfiguren wird ein dichtes soziales Netz entworfen - dabei hätte er nur Szenen angehäuft, in denen "nichts passiert", sagt Ozu, um das Pathos des Lebens eines Büroarbeiters in einer Zeit großer Veränderungen einzufangen. Tatsächlich ist der Film ein Wunderwerk der Präzision, in dem zwei Stränge (Privat- und Berufsleben) subtil ineinander verwoben sind, akzentuiert von den geheimnisvollsten Bildmontagen in der Ozu-Filmografie. Das längste seiner Meisterstücke, zugleich charakteristisch im kleinsten Detail durchgearbeitet: Aus der Analyse der ersten 47 Szenen hat Helmut Färber eines der erschöpfendsten Ozu-Bücher destilliert. (C.H.)

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