Wien der Jahrhundertwende, Herbst. Der Frost sitzt bereits tief in den Gliedern der Figuren, Tod und Verwesung mischen sich mit dem Nebel über der Landschaft und ein Ehemann fällt beim Duell. Sein Sekundant (Matthias Ponnier) soll der Witwe die Todesnachricht überbringen, doch diese verbietet ihm mit einem Kuss das Wort. Während sich die beiden zunächst einer leidenschaftlichen Affäre im Bewusstsein des Todes des Gemahls hingeben, zersetzt der Gestank der versteckten Leiche in der häuslichen Laube bald das »sorglose« Lustspiel. »Sag' Salome zu mir!«, fordert Frau von Bebenburg (Judy Winter) vom Sekundanten. Wie die Stieftochter des Herodes scheint auch die laszive Witwe Gefallen an der Vorstellung zu finden, den Kopf eines Mannes auf einem silbernen Tablett serviert zu bekommen.
Regisseur Eberhard Itzenplitz gelingt in herbstlichen Farbtönen eine außergewöhnliche Symbiose von Landschaft, Tod und den vielen »Seelenzuständen« von Schnitzlers Figuren.
(Barbara Eichinger)
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