Smile 2 - Siehst du es auch?: Neuer Mundwinkel-Horror mit Popstar

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Diesmal ist in der Popwelt der Teufel los und einer Sängerin wird in diesem geglückten Sequel sehr schnell das Lachen vergehen.

Der Dämon des teuflischen Lächelns zieht den Menschen wieder die Mundwinkel breit und lässt die Lachmuskeln Amok laufen. Es musste ja so kommen, nachdem er im ersten Film dank Regisseur Parker Finn derart viel Erfolg hatte. Dort ist allerdings die weibliche Hauptfigur gestorben, daher steht jetzt ein neues Heiterkeits-Opfer im Mittelpunkt.  Naomie Scott (bekannt aus "Aladdin" und "3 Engel für Charlie") spielt in "Smile 2" den international berühmten Popstar Skye Riley, der sich gerade auf eine Welttournee vorbereitet, als alles anfängt, äußerst unlustig zu werden.

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Szene aus "Smile 2 - Siehst du es auch?"

Angeschlagener Popstar als perfektes Dämonenopfer

Die Wirkungsweise des Dämons hat sich nicht geändert: Er nährt sich von den Ängsten und Schwächen seiner Opfer - und da findet er bei Skye reichliches Material. Wie es sich für einen echten Popstar gehört, hat sie eine schwere Zeit voller Drogen und Alkoholmissbrauch hinter sich, aber auch ein schlimmer Autounfall macht ihr zu schaffen, bei dem ihr Freund das Leben verloren hat. 

Keine Frage: all diese bösen Erinnerungen bieten Stoff für noch bösere Visionen, denen sie nun hilflos ausgesetzt ist. Das ergibt einen exquisiten Psychotrip mit Alptraumqualitäten, bei dem man nie sicher sein kann, wo die Realität endet. Naomie Scott muss in der Rolle von einem Extrem ins andere fallen und fast pausenlos am Rande des Wahnsinns entlangschrammen. Allein dieser Umstand nötigt uns Respekt vor ihrer nervenaufreibenden Leistung ab. 

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Szene aus "Smile 2 - Siehst du es auch?"

Glitzerwelt des Pops als Augenweide

Während der erste Teil mit einem mageren Budget von gerade mal 17 Millionen Dollar ausgekommen ist (und weit mehr als zehn Mal so viel Gewinn einspielte), standen Parker Finn diesmal eindeutig höhere Geldmittel zur Verfügung – und die waren auch nötig, um die Glitzerwelt der schrillen Popbranche richtig einzufangen. Optisch ist diese Fortsetzung somit wesentlich ambitionierter und hat mit ausgeklügelter Kameraführung sowie oft komplizierten langen Einstellungen und Bühnenshow-Sequenzen viel für unsere Augen zu bieten. Aber bei aller ästhetischen Befriedigung kommt natürlich auch der Horror nicht zu kurz. 

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Szene aus "Smile 2 - Siehst du es auch?"

Unvergessliche Schreckensbilder 

Finn steigert den Schrecken permanent und versteht es, uns mit immer neuen unverhofften Schockmomenten zu überraschen. Einige dieser Bilder werden sich garantiert für lange Zeit in unser Hirn einbrennen – und dabei muss es gar nicht unbedingt besonders blutig zugehen (obwohl es das auch tut): Wenn plötzlich ein ganzes Tanzensemble mit diabolischem Grinsen in der eigenen Wohnung auftaucht und praktisch nach jedem Augenblinzeln immer näher rückt, ist das ebenfalls sehr effektiv – ganz zu schweigen von jenem kleinen Mädchen mit Zahnspange, das sich vom Popstar ein Autogramm holt, aber dabei unübersehbar unter dem Einfluss des Dämons steht.

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Szene aus "Smile 2 - Siehst du es auch?"

Prolog mit vertrauter Figur

In diesem Sequel gibt es viele neue Gesichter - trotzdem treffen wir auch auf eine vertraute Figur: Kyle Gallner ist wieder in der Rolle jenes Polizisten namens Joel mit dabei, den man aus Teil 1 kennt. Damals war er nicht in der Lage, das finale Unglück zu verhindern, doch inzwischen sollte er eigentlich wissen, wo das Böse lauert und vielleicht sogar etwas dagegen unternehmen können. Das ist auch dringend nötig, denn immerhin musste er den Flammentod seiner Ex-Freundin hilflos mitansehen – und das bedeutet vor allem eines: Er ist nun selbst vom unheimlichen Fluch betroffen.

 "Smile 2" nimmt genau dort die Erzählung wieder auf und es sind erst wenige Tage seit den letzten Ereignissen vergangen. In einer Art Prolog werden uns die unmittelbaren Auswirkungen der früheren Handlung präsentiert – und so viel sei verraten: es wird für Joel nicht lustig. Aber auch das aktuelle Ende dürfte dann sehr weitreichende und beunruhigende Konsequenzen haben.

"Smile 2" ist somit erneut das Sequel eines Welterfolgs, bei dem auf einmal Musik im Mittelpunkt steht. Im Unterschied zum zweiten "Joker"-Teil ist diese Fortsetzung aber wirklich gelungen. 

4 von 5 Dämonenhänden in Menschenmündern

"Smile 2" ist derzeit in unseren Kinos zu sehen. Hier geht's zu den Spielzeiten!