"Alien: Romulus": Perfekte Monsterschau im All

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Fede Álvarez setzt die Weltraummonster so genial in Szene, dass er sich als würdiger Nachfolger von Ridley Scott erweist.

Ein zweistündiger Kampf gegen gefräßige Weltraum-Parasiten: Mehr ist für einen gelungenen "Alien"-Film nicht nötig – vor allem, wenn der Name des Regisseurs Fede Álvarez lautet. Der hat uns immerhin mit "Don't Breathe" und einem blutigen "Evil Dead"-Remake bereits mehrfach das Fürchten gelehrt. 

Nun führt er eine legendäre Filmreihe weiter, liefert aber nicht etwa den Abschlussteil einer mit "Prometheus" und "Alien: Covenant" begonnenen Trilogie. Sein Film "Alien: Romulus" ist stattdessen ein völlig eigenständiges Werk, das zeitliche zwischen dem allerersten "Alien"-Film und "Aliens – Die Rückkehr" angesiedelt ist. Die Handlung trägt sich daher irgendwann zwischen den Jahren 2122 und 2179 zu. 

Eine scheinbar verlassene Raumstation

Hier steht eine Gruppe von jungen Weltraum-Abenteurern im Mittelpunkt - bestehend aus Rain (Cailee Spaeny), Tyler (Archie Renaux), Kay (Isabela Merced), Bjorn (Spike Fearn) Navarro (Aileen Wu) und dem schüchtern auftretenden Androiden Andy (David Jonsson), in dem Rain so etwas wie einen Bruder sieht. Sie alle sind auf eine verlassene Raumstation gestoßen und können ihr Glück kaum fassen: Die wertvollen Geräte gehören nun ihnen und es sollte endlich möglich sein, ihrem tristen Dasein auf einem Bergbauplaneten zu entkommen. 

Doch der Schein trügt: Sie sind leider doch nicht ganz allein in den endlosen Korridoren und Mannschaftsquartieren, denn bald stoßen sie auf die erste furchtbar zugerichtete Leiche - und vor alle gibt es da noch eine grausige Lebensform namens Xenomorph, die nach neuen Wirtskörpern sucht.

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Szene aus "Alien: Romulus"

Geniales Drehbuch und Freude am Detail

Was uns dann erwartet, ist Terrorkino in seiner reinsten Form und wird dürfen mitverfolgen, wie sich das Grauen langsam steigert. Dass hier alles so genau ineinandergreift und jede Handlungsweise der Figuren eine noch viel üblere Situation (und eine noch unschönere Todesart) heraufbeschwört, ist dem genialen Drehbuch zu verdanken, denn es bietet immer neue noch irrwitzigeren Variationen, die man der Flucht vor den Aliens abgewinnen kann. Aber auch auf der psychologischen Ebene kommt es bald zu Turbulenzen, wenn bisherige Verbündete plötzlich zu Gegenspielern werden, die ganz andere Interessen als den Schutz von Freunden verfolgen.

Außerdem veredelt das Werk eine detailfreudige Inszenierung, die nichts zu wünschen übriglässt: Sobald das Raumfahrzeug des sechsköpfigen Teams zum ersten Flug startet, um die wind- und sturmgepeitschte Atmosphäre des Planeten zu durchqueren, weiß man sofort, dass dieser Film mit Álvarez den absolut passenden Regisseur gefunden hat, denn bei so viel Realismus fühlt man sich auch als Zuschauer richtig durchgeschüttelt.

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Szene aus "Alien: Romulus"

Alien-Überraschung und ein unverhofftes Wiedersehen 

Das unmittelbar darauffolgende Überangebot an Alien-Kreaturen lässt die Herzen der Filmfreunde erst recht höherschlagen, und wer glaubt, die Xenomorphen könnten bei ihrem altbekannten Regenerationszyklus ohnehin nichts Neues mehr bieten, wird zuletzt durch eine völlig unbekannte Hybridform überrascht. Die größte Überraschung steht uns aber bevor, wenn sich dank einer bestimmten Figur eine direkte Verbindung zum Originalfilm von 1979 ergibt.

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Szene aus "Alien: Romulus"

Cailee Spaeny macht Sigourney Weaver stolz

Einst konnte Sigourney Weaver als Vorreiterin jener taffen Frauenfiguren gelten, die sich auch durchs größte Monstrum nicht kleinkriegen lassen und aus allen Rohren feuern. Inzwischen sind zahllose weitere dieser Kämpferinnen in den unterschiedlichsten Filmgenres gefolgt, doch gerade Cailee Spaeny muss sich nun an ihrer legendären Vorgängerin messen lassen – was ihr aber offenbar keinerlei Probleme bereitet, denn sie macht ihre Sache hier so gut, dass sie eigentlich Ellen Ripley Jr. heißen müssten.

"Alien: Romulus" fängt den Geist des Originalfilms somit perfekt ein und wird zum besten Teil aller bisherigen Pre- und Sequels, indem er mit einem jungen Team dieser Reihe neues Leben einhaucht (obwohl die meisten von ihnen leider ihr Leben im Film gleich wieder aushauchen müssen).

 5 von 5 säurehaltigen Alienblutstropfen

"Alien: Romulus" läuft derzeit in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!