FEUCHTE TEENAGER-TRÄUME
Smith ist 18 Jahre jung und geht aufs College - Parties, Drogen und Sex spielen die Hauptrolle im seinem Leben. Bei der Nachbesprechung der diversen täglich/nächtlichen Erlebnisse steht ihm seine lesbische Freundin Stella hilfreich zur Seite. Neben Nichts ist unmöglich ist vor allem beim Sex auch Besser Bi als nie das vorherrschende Motto in seinem Leben. Bei all dieser erträglichen Leichtigkeit des Seins gibt es aber auch ein paar Haare in der Suppe: Smith wird immer öfter von immer bedrohlicheren Träumen und Visionen geplagt. Diese Fantasien werden immer konkreter und führen auch in der Realität zu dem einen oder anderen Déjà-vu Erlebnis. Was ist real und was nur drogenbedingte Spinnerei, diese Frage stellt sich besonders, als die ganze Geschichte immer mehr Bezug auf seine Familie bekommt.
Kaboom bewegt sich flott und unterhaltsam auf dem bewährten Parkett diverser College-Movies und kann somit durchaus in einer Reihe mit Regisseur Gregg Arakis Teenage Apocalypse Trilogie (Totally Fucked Up, 1993, The Doom Generation, 1995, Nowhere, 1997) gesehen werden. Andererseits hat er in diesem Film eine reichlich queere Komponente in die Story integriert und damit auch Erfolg gehabt (Queer Palme 2010 in Cannes). Die Entspanntheit mit der Kaboom das Thema angeht ist absolut erfrischend und wird fast durchgehend von witzigen, spritzigen Dialogen und auch sehr freizügigen Szenen getragen. Egal ob es nun um den weiblichen Orgasmus (wie, wann, wo und was ist das überhaupt) oder um den Sex-Appeal von sehr dummen aber auch ziemlich attraktiven Menschen geht, der Film hat einen passenden Spruch zum Thema parat.
Als dann die unheimliche Geschichte mit der Weltverschwörung Konturen annimmt, befinden wir uns schon im letzten Drittel des Films. Langsam, nein eigentlich recht schnell, gibt es eine Spur zu den geheimnisvollen Menschen mit den Tiermasken, unsere Helden machen sich auf den Weg und dann ja dann ist der Film auch schon wieder vorbei. Wieder einmal erkennen wir: Der Weg war das Ziel!
Fazit: Kaboom ist ein durchaus kurzweiliger Film mit einem, gelinde gesagt, etwas abrupten Ende, das aber dem Namen des Films alle Ehre macht. Schrill und ein wenig überdreht wie seine Figuren geht es zügig dahin, die Story ist hier nebensächlich. Für diese Form der leichten, nicht seichten, frühsommerlichen Unterhaltung gibt es 6 von 10 feuchte Teenager-Träume.