Zuerst der Abriss einer Biografie. Kurz vor seinem Tod erzählt Fejos sein Leben. Seine Stimme, die Melodie seines ungarisch gefärbten Englisch, sein Humor und seine Fähigkeit als Geschichtenerzähler leiten durch die kurze Dokumentation. Danach ein Ethnodrama. Der Film setzt von Schweden nach Siam über und erzählt mit Eindringlichkeit und Poesie, welcher Aufwand für ein junges Paar hinter der Produktion von Eine handvoll Reis steckt. Paul Falkenberg, der kreative Kopf dieser Dokumentation, hatte ab Mitte der 1920er Jahre in Deutschland und Frankreich u. a. mit Georg Wilhelm Pabst, Arnold Fanck und Richard Oswald als Cutter gearbeitet. Großes Renommee tragen ihm der Schnitt von Fritz Langs M (1931) und Carl Theodor Dreyers Vampyr (1932) ein. 1938 emigriert Falkenberg in die USA. Ab 1945 produziert er Filme für jüdische Hilfsorganisationen und zionistische Institutionen. Parallel zu seinen Dokumentarfilmen zur Zeitgeschichte arbeitet er ab 1950 an Filmprojekten zu Künstlern. Im Februar 1937 bricht Fejos zu einer Expedition in den Norden Thailands auf, um einige dokumentarische Lehrfilme zu drehen. Die Filmgesellschaft Svensk Filmindustrie ist mit den Aufnahmen, die er liefert, nicht zufrieden. Sie schickt 1938 den schwedischen Dokumentarfilmer und Wochenschauregisseur Gunnar Skoglund nach Siam, um Fejos zu assistieren. Dieser dreht gerade einen Kurzfilm über Reisbauern. Skoglund hatte bereits vor seiner Abreise bei der Produktionsfirma die Idee durchgesetzt, die geplante Kurzdokumentation zu einem abendfüllenden Spielfilm mit dokumentarischen Einschüben auszuweiten. Zurück in Schweden wird Skoglund diese Arbeit fertigstellen. Es entsteht ein Film mit Material von Fejos und einem klassischen Fejos-Motiv die Würde und der Traum der «kleinen Leute» trotzen den Mühen des Alltags an dessen Gestaltung er nicht mehr beteiligt ist.
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- Paul Falkenberg
- Kamera
- Gustav Boge
- Musik
- Jules Sylvain, Gunnar Johannsson