Fear X erzählt die Geschichte von Harry, einem Wachmann, dessen Frau unter mysteriösen Umständen in jenem Einkaufszentrum, in dem Harry seinen Dienst versieht, ermordet wird. Harry beschließt, die Ermittlungen selbst aufzunehmen und mehr über die seltsamen Ereignisse rund um den Mord aufzuklären.
Die Aufdeckung der Identität des Killers wird zur Obsession, die Harry dazu treibt, immer wieder die Videoaufnahmen der Überwachungskamera anzusehen. Er verwendet sie, um verschwommene Bilder von möglichen Tätern und andere Hinweise zu sammeln. Auf diese Art gelingt es ihm schließlich, ein vollständiges Bild des Mordes zu konstruieren, dessen Ausführung sich als eine Furcht erregende Entdeckungsreise herausstellt: ein unerschöpfliches Studium der Schwarzweiß-Überwachungsvideos, die die Stunden vor dem Tod seiner Frau von gut einem Dutzend verschiedener Perspektiven dokumentieren. Der Mord als solcher ist auf einem der Videobänder aufgezeichnet (ist er es aber wirklich?), jedoch so grobkörnig und vage, dass es fast unmöglich ist, Details auszumachen. John Turturro liefert eine seiner faszinierendsten Darbietungen. Im anschließenden Katz-und-Maus-Spiel zwischen Turturro und Remar nehmen Autor Selby und Regisseur Winding Refn die symbolischen Elemente des Genres allmählich zurück, bis der Film auf einem fast ausschließlich psychologischen Level zu funktionieren beginnt und den Zuseher im Zweifel darüber lässt, wer jetzt wirklich die Katze und wer die Maus ist. Diese Wende mag den Film daran hindern, die Anforderungen des reinen Thriller-Genres zu erfüllen, aber es belebt Fear X gleichzeitig mit einer bestimmten Freiheit, die wenige Thriller besitzen. Winding Refn wirft einen europäischen Blick ins Big Sky Country und lässt die Landschaft damit noch größer und bedrohlicher wirken. Selbst die Innenaufnahmen sind weit und widerhallend es gibt praktisch keine Statisten oder Hintergrundvorgänge , mit undeutlich erkennbaren Menschen oder Objekten, in Polanski-Stil, hinter seltsam arrangierten Wänden und Türen. Und die farblich koordinierten Hotelkorridore vermitteln eine gruselige Kühle à la Kubrick. (Scott Foundas)
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Details
- Regie
- Nicolas Winding Refn
- Kamera
- Larry Smith
- Author
- Nicolas Winding Refn, Hubert Selby Jr.
- Musik
- Brian Eno, Peter Schwalm