In William Gibsons kurzweiligem SF-Roman "Virtual Light" gibt es eine Video-Sekte, für die Cronenberg der Antichrist ist und Videodrome seine schlimmste Häresie. Letzteres Schicksal hat in der auteuristischen Cronenberg-Rezeption unverdienterweise Fast Company getroffen: ein Cormanesker Exploitation-Film über den vom Regisseur geliebten Motorsport, bei dem er zum ersten Mal mit den meisten seiner späteren Stammkollaborateure (darunter Art Director Carol Spier) arbeitete. Die Story um ein paar aufrechte, individualistische drag racer versus ihre korrupten Konzernmanager ist Dutzendware - und Cronenberg ist sich nicht zu schade, Mädchen Motoröl über ihre Brüste gießen zu lassen. Aber seine typisch distanzierte Haltung versagt dem Publikum die dirty pleasures: Selbst die grausame Bestrafung der Bösewichter bleibt seltsam unbefriedigend. Die Behandlung der blitzartig kurzen Rennen ist reinster Cronenberg: Die Autos werden zu Projektilen des emotionalen Aufruhrs in den Protagonisten - so ähnlich wie die Wucherungen in The Brood. Filmmuseum
Länge: 89 min
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Details
- Schauspieler
- William Smith, Claudia Jennings, John Saxon, Nicholas Campbell
- Regie
- David Cronenberg
- Kamera
- Mark Irwin
- Author
- Cronenberg, Phil Savath, Courtney Smith nach einer Geschichte von Alan Treen
- Musik
- Fred Mollin