Wenders' frühe Filme SILVER CITY und SUMMER IN THE CITY haben abstrakt in Farbe, Licht, Bewegung ausgedrückt, was nun in Handkes Sprache konkretisiert ist: die Hoffnungslosigkeit der Jugend der siebziger Jahre, die keine Veränderung mehr für möglich hält. FALSCHE BEWEGUNG versteht es durch die vage Verbindung der Personen mit dem Goethischen Gesagten, Vergangenheit unterschwellig mitzuproduzieren und den ständigen Vergleich zwischen Goethezeit und Gegenwart im Betrachter wachzuhalten; dadurch wahrscheinlich wird dieser Zustand lähmender Depression im Zuschauer hervorgerufen ungeachtet der schönen Bilder, der eingängigen Musik. Mit FALSCHE BEWEGUNG ist bei der zweiten gemeinsamen Arbeit des Gespanns Wenders-Handke [...] etwas sehr Deutsches entstanden, ein Film der Sehnsucht nach verloren gegangenem Gefühl: »Nicht Liebe ist vielleicht das Bedürfnis, sondern Liebenwollen«, sagt Wilhelm. Ein Film, der sich ständig an den Abgründen entlang bewegt, an der Grenze des völligen Ausflippens. Dabei ist FALSCHE BEWEGUNG realistisch in der kühlen Kalkulation der jungen Generation gemacht. (FAZ, 29.3.1975)
(Text: Filmarchiv Austria)
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Details
- Schauspieler
- Rüdiger Vogler, Hans-Christian Blech, Hanna Schygulla, Nastassja Kinski, Peter Kern, Ivan Desny, Marianne Hoppe
- Regie
- Wim Wenders
- Author
- Peter Handke nach J. W. Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre
- Musik
- Jürgen Knieper