Eskalofrío / Shiver
Film

Eskalofrío / Shiver

E , 2007

Eskalofrío / Shiver
Min. 95
Start. /

Santi ist 16 Jahre alt und leidet an Photophobie, einer Lichtunverträglichkeit, die dem Jungen und seiner Mutter Julia das Leben in Barcelona schwer macht. Santi würde gern fortziehen, am liebsten nach Laponia im schwedischen Norden, aber das Geld für einen solchen Umzug kann die Mutter leider nicht aufbringen. Nach einer langen Diskussion mit ihrem Sohn entscheidet sie sich deshalb für einen anderen Ort: das schattige Bergdorf Arrozas de Valdeon in den Pyrenäen. Doch statt der erhofften Bergidylle erwartet die beiden ein Alb­traum: Zunächst verschwinden Tiere - offenbar werden sie von etwas Unbekanntem, das sich in den nahegelegenen Wäldern herumtreibt, gerissen. Dann kommt ein Jugendlicher zu Tode, und Santi, der Zeuge dieses Vorfalls ist, gerät bei den Dörflern in einen schlimmen Verdacht. Derart in die Enge getrieben, nimmt Santi seinen ganzen Mut zusammen und beginnt selbst, nach der Ursache des blutigen Mordens zu suchen. Was zunächst nach einem konventionellen Horrorfilm aussieht, erweist sich als ernst zu nehmende Studie über jugendliche Außenseiter. Regisseur Isidro Ortiz reduziert dabei die Farbpalette auf ein Minimum; selbst das Blut erscheint farblos. Nicht Sadismus, sondern Trauer dominiert das Geschehen - mit einem Funken Hoffnung. Liebhaber des Splatter-Kinos kommen bei Eskalofrío jedenfalls auf ihre Kosten, doch diese Zielgruppe reicht dem Regisseur nicht aus, und so bemüht sich Ortiz auch um soziale und biologische Glaubwürdigkeit, was bei solchen Genreübungen äußerst selten vorkommt. Da kann man es dem Film nachsehen, dass gerade das hübscheste Mädchen in der Klasse Santi beisteht, und dass dieses Mädchen einen Vater hat, der als Polizist in dem Mordfall ermittelt und außerdem noch Santis Mutter nett findet. (Frank Noack)

(Text: Viennale 2008)

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