Emporte-moi
Film

Emporte-moi

Set me free Schweiz, Kanada, Frankreich, , 1999

Monmtreal 1963. Hanna, 13 Jahre alt, versucht, eine Frau zu werden, zwischen ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrem zärtlichen, komplizenhaften Bruder.

Emporte-moi
Min. 95
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Monmtreal 1963. Hanna, 13 Jahre alt, versucht, eine Frau zu werden, zwischen ihrem Vater, einem heimatlosen Juden und unglücklichen Dichter, ihrer Mutter, einer Franko-Kanadierin und labilen, apathischen Frau und ihrem zärtlichen, komplizenhaften Bruder. Dieser Film von Léa Pool, der Regisseurin schweizerischer Abstammung, die in Quebec wohnt, ist einmal mehr ein Film mit viel Sensibilität.

Die nach Kanada ausgewanderte Schweizerin Léa Pool zeigt in ihrem autobiographisch gefärbten Film Emporte-Moi einfühlsam die schwierige familiäre und persönliche Situation eines dreizehnjährigen Mädchens im Montreal der sechziger Jahre. Ihr Vater, ein staatenloser Jude aus Europa, hat den Holocaust überlebt. Er ist ein erfolgloser Schriftsteller und sieht sich unfähig, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Hannas sensible Mutter, sie stammt aus einer katholischen Familie, muss tagsüber in einer Fabrik das Geld für die Familie verdienen, abends die Gedichte des Vaters ins Reine schreibt. Mehrere Male versucht sie, sich das Leben zu nehmen. Hanna fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Liebe und Abscheu für den Vater, zwischen dem Gefühl der Verantwortung gegenüber der Mutter und dem Wunsch nach Geborgenheit. In ihrer katholischen Schule fühlt sie sich isoliert, kann sich aber mit einer engagierten Lehrerin anfreunden.

Ablenkung und Zeit zum Träumen findet Hanna im Kino. Immer wieder schaut sie sich Jean-Luc Godards Vivre sa vie an und gerät in eine schwärmerische Faszination für die Figur der Nana (dargestellt von Anna Karina). Im Kino lernt Hanna die burschikose Laura kennen, von der sie sich auch erotisch angezogen fühlt. Am Ende borgt ihr die Lehrerin ihre Filmkamera und die letzten Bilder von Emporte-Moi sind Aufnahmen, die Hanna mit dieser Kamera macht, bis sie lachend feststellt, dass sie nicht weiß, wie das Gerät wieder auszuschalten ist. Sie erkennt, dass ihr Leben nicht aus abgeschlossenen Erlebnissen besteht, sondern sich übergangslos von einer Erfahrung in die nächste schleicht.

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