In Konrad Wolfs Debüt bewegen sich die Helden auf den Wellen der Harmonie, in einer Welt, in der die Sonne scheint, auch wenn es regnet und blitzt. Insofern gleicht EINMAL IST KEINMAL den westdeutschen Heimatfilmen, die Balsam auf der zerrissenen deutschen Seele waren, bunte Lügen für die Verletzten, Verunsicherten. Und hier wie dort verbirgt sich hinter der Oberfläche der Bilder ein spannender Subtext. Wolfs Musikkomödie entsprach der aktuellen Politik jener Zeit: 1953 hatte die SED festgelegt, dass es notwendig sei, das Volkskunstschaffen der DDR zu stärken und zu einer Zusammenarbeit mit »fortschrittlichen westdeutschen Kulturschaffenden« zu kommen.
Beides spiegelt der Film:
Ausgangspunkt ist die Einladung an den Düsseldorfer Komponisten Peter Weselin, eine Rhapsodie zu komponieren. Als das Musikstück uraufgeführt wird, entfernt sich Peter mit seiner Geliebten in die Einsamkeit der Berge. EINMAL IST KEINMAL entwirft eine Utopie vom besseren Leben, so wie sie einst auch die sowjetischen Musicals von Grigori Alexandrow, Wolfs Lehrer am Moskauer Filminstitut WGIK, gezeichnet hatten.
(Text: Filmarchiv Austria)
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Details
- Schauspieler
- Horst Drinda, Brigitte Krause, Paul Schulz-Wernburg, Annemone Haase, Christoph Engel
- Regie
- Konrad Wolf