EINE SIMPLE SAGA VOR SCHÖNER LANDSCHAFT
Die Helden der Meere sind zu Landratten geworden zwangsweise allerdings. Das Schiff einer kleinen Wikingerhorde ist vor der schottischen Küste zerschellt und es gibt nur ein paar Überlebende (Johan Hegg, Death-Metal-Frontman der Band Amon Amarth gehört nicht dazu, denn der Stargast, mit dessen Namen für das Filmprojekt geworben wurde, tritt nach knapp 5 Minuten bereits den Weg nach Walhalla an). Die Nordmänner müssen nun zu Fuß die Highlands durchqueren und nehmen unterwegs gleich eine schottische Königstochter als Geisel, weil sie sich vom Vater des widerspenstigen Mädchens ein hohes Lösegeld versprechen; der denkt jedoch nicht daran, mit Verbrechern zu verhandeln und schickt ihnen eine Truppe brutaler Söldner hinterher. Der Anführer dieser sogenannten Wölfe frisch aus den Karpaten importiert - wirkt wie ein früher Vertreter der Russenmafia und das ganze Menschenrudel benimmt sich entsprechend tierisch.
Die Wikinger sind somit Gejagte und ihre Flucht wird immer wieder durch wilde Kampfszenen mit den an Brutalität ebenbürtigen Gegnern unterbrochen. Ein undurchschaubarer Mönch mit reichlich Kriegserfahrung steht ihnen dabei zur Seite, aber auch die weibliche Geisel ist inzwischen zur Wikinger-Freundin geworden und erweist sich als brauchbare Verbündete, sobald ihr eine Armbrust in die Hände fällt; komischerweise jagt sie dann aber nicht dem helmlos auf sie zustürmenden Leit-Wolf einen Pfeil in den ungeschützten Kopf, sondern zielt auf einen anonymen Krieger im Hintergrund. Das ist freilich nicht die einzige Szene, bei der man sich wundert, was dem Regisseur bzw. den beiden österreichischen Drehbuchautoren da eingefallen ist - auch eine angebliche Moorleiche erweist sich z.B. plötzlich wieder als sehr lebendig.
Der einzige Pluspunkt in dieser allzu simplen Saga ist eindeutig die Landschaft, wobei Schottland eigentlich in Südafrika liegt: dort wurde nämlich gedreht, und die Kamera fängt tatsächlich Bilder von atemberaubender Schönheit ein. 6 von 10 verrosteten Wikingerhelmen.