"Dies ist eine wahre Geschichte. Ich erzähle sie genauso, wie sie passiert ist", verkündet zu Anfang ein von Bresson gezeichneter Zwischentitel: Wahrheit ist bei Bresson ein spiritueller Begriff, der nichts mit der vagen Idee "Realismus" zu tun hat, ebensowenig wie mit historischer "Rekonstruktion" - der Kinematograph ist eine Kunst, die strikt der Gegenwart verpflichtet ist, weil er den Augenblick aufzeichnet. Daher verrät dieser beste aller Gefängnisfilme seinen Ausgang schon im Titel, um das Publikum an einer völlig anderen, transzendentalen Form von Spannung teilhaben zu lassen: Wie es der Protagonist tun muss, um zu überleben, muss auch das Publikum seine Sinne schärfen, lernen, auf engstem Raum jedem Geräusch, jedem Detail höchste Aufmerksamkeit zu widmen, um am Ende den überwältigenden Triumph der Freiheit verspüren zu können. Alles Unnötige ist abgestreift: ein Werk von beängstigender Reinheit (oder eben: Wahrheit).
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Details
- Schauspieler
- François Letterier, Charles Le Clainche, Maurice Beerblock, Roland Monod
- Regie
- Robert Bresson
- Kamera
- Léonce-Henri Burel
- Author
- Robert Bresson [nach dem Tatsachenbericht von André Devigny]
- Musik
- W.A. Mozart