Edmond beginnt mit einer Szene, in welcher der Geschäftsmann Edmond Burke durch die nächtlichen Straßen einer unbekannten Metropole nach Hause wandert. Er hält bei einer Wahrsagerin an, deren Worte ihm im Gedächtnis bleiben: «Sie befinden sich nicht dort, wo Sie hingehören». Worte, die alle seine folgende Taten bestimmen. Als er nach Hause kommt, hat Edmond einen Streit mit seiner Frau, erklärt ihr daraufhin, dass er sie nie geliebt habe, und geht. Doch wie er bald feststellen muss, ist es leichter gesagt als getan, in die Freuden des Lebens einzutauchen: Während er durch eine Reihe von Peepshows und Vergnügungsclubs in der Stadt zieht, scheut er sich gleichzeitig davor, dem «Laster» zu verfallen. «Es ist einfach zu viel», sind die Worte, die zu seinem ständigen Kommentar werden. Und er wird, wenn die Nacht vorüber ist, einen Mord begangen haben. In seiner Darstellung von unkontrollierbaren Gesellschaftsmechanismen, Wut und Wahnsinn, hallt in Edmond einiges von American Psycho und Dr. Jekyll and Mr. Hyde wider und davon, wie sehr sich diese Figur in ihrer komfortablen (und sehr weißen) Existenz in der oberen Mittelschicht gefangen fühlt. Und William H. Macy ist die perfekte Besetzung für den sanftmütigen Durchschnittsmann, der mit seinen inneren Aggressionen (nicht) ins Reine kommt.
(Text: Viennale 2005)
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Details
- Regie
- Stuart Gordon
- Kamera
- Denis Maloney
- Author
- David Mamet
- Musik
- Bobby Johnston