Film

Duelle

, 1976

Min.
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1974 konzipiert Rivette eine Film-Tetralogie namens "Les filles de feu": Alle Teile sollen einem anderen klassischen Genre angehören, aber im gleichen Zeitraum spielen (in den 40 Tagen zwischen dem letzten Wintermond und dem ersten Frühlingsvollmond, die Zeit, wo Gottheiten sterblich werden können). Manche Figuren können in anderer Gestalt in anderen Filmen auftauchen, die Musik soll live in der Szene improvisiert werden. Aus kommerziellen und gesundheitlichen Gründen wird das Quartett nie vollendet (der erste Teil wird später in den eigenständigen Merry-Go-Round umgeschrieben, der letzte Teil, ein Musical, das den Zusammenhang erklären soll, wird nie gedreht). Noroît und Duelle, die beiden überlebenden Einträge, gehören zu den schillerndsten und enigmatischesten Werken des Kinos. Duelle, zweiter Teil der nunmehr "Scènes de la vie parallele" genannten Reihe, erzählt im Gewand eines film noir vom Kampf zweier Göttinnen um einen Diamanten, der sie zu Menschen machen kann. Zur melancholischen Musik Jean Wieners werden ihre Manöver zum Tanz, ihre Auseinandersetzung überträgt sich in den Kampf zwischen "magischem" und "realistischem" Kino: Der komplizierte Plot und die geheimnisvollen Charaktere werden ganz selbstverständlich in lange, "wirklichkeitsnahe" Einstellungen gepreßt. So macht Duelle den faszinierenden Vorschlag, daß die filmhistorische Synthese aus Méliès und Lumière eventuell Feuillade ergibt: greifbare Evidenz des Phantastischen. Ein unwahrscheinlicher Balanceakt, den die unvergeßliche Eröffnungssequenz metaphorisch illustriert.

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