Die letzten fünf Jahre haben Sammy und ihr älterer Bruder Jacob zusammengelebt. Die Beziehung zwischen der 15-Jährigen und dem 19-Jährigen wird einer harten Prüfung unterzogen, als Sammy ihre erwachenden sexuellen Gefühle entdeckt. Sie bemerkt die Anziehungskraft, die sie in letzter Zeit auf Männer auszuüben beginnt, aber der Mann, zu dem sie sich am meisten hingezogen fühlt, ist Jacob. Der Vater der beiden ist in einem Pflegeheim, und von ihrer Mutter haben die Jugendlichen schon jahrelang nichts mehr gehört. Jacob arbeitet und sorgt für das Haushaltseinkommen. Diese Situation war längere Zeit stabil und konfliktfrei, aber die grimmige Entschlossenheit, mit der Jacob über seine kleine Schwester wacht, lässt ihr keinen Raum, um sich ihrer sexuellen Verwirrung zu stellen.Sammy empfindet die sehr starke Bindung an Jacob mehr und mehr als Belastung. Sie ist nicht mehr länger das kleine Mädchen, das Jacob in ihr sehen will. Sie beschließt, auszuprobieren, wie weit sie gehen kann. Um als Frau anerkannt zu werden und um ihre aufblühende Sexualität auszuleben, verführt Sammy Neville, den Vater ihrer besten Freundin Liesbeth. In der Kleinstadt, in der sie lebt, sorgt das erwartungsgemäß für Aufsehen, und Sammy muss sich mit den Konsequenzen ihres Handelns auseinandersetzen, zumal sich herausstellt, dass Neville sich nicht so einfach beiseite schieben lassen will. Drift dokumentiert die bitteren Erfahrungen eines jungen Mädchens, das seine geheimsten Wünsche auslebt. Es ist ein Film über das Erwachsenwerden und über die Notwendigkeit der Freiheit angesichts einer zunehmend schwieriger werdenden geschwisterlichen Liebe. Die junge Sammy, allein gelassen mit ihren sexuellen Empfindungen, kämpft einen einsamen Kampf, der kaum gewonnen werden kann. Die eindringlichen und manchmal schmerzhaft realistischen Bilder stellen eine subtile Reflexion der verborgenen Aggresssionen und Spannungen in der Bruder-Schwester-Beziehung dar. (Gerwin Tamsma)
Kaufen & Leihen
Leider konnten wir keine Streaming-Angebote für Drift (2001) finden.
Details
- Regie
- Michiel van Jaarsveld
- Kamera
- Joost van Gelder
- Author
- Jacqueline Epskamp
- Musik
- Jan Dries Groenendijk