DREIECKSFREUNDSCHAFT MIT LIEBESPOTENTIAL

Charly, ein sehr hübsches Mädchen von 16 Jahren, wird aufgrund der elterlichen Scheidung aus der rural-idyllischen Umgebung gerissen und landet im urbanen Dschungel Wiens!

In der neuen Schule hat es die junge Querdenkerin, die eher der Sorte „Underdog“ als Schulhofprinzessin entspricht, nicht unbedingt leicht. Charly freundet sich sowohl mit dem Draufgänger Sulzer als auch mit dem sanftmütigen Italiener Carlo an. Nach einer Weile entsteht zwischen ihnen eine herrliche Dreierfreundschaft, die aufgrund von Gefühlschaos bald um einiges verkompliziert wird. Hinzu kommen die klassischen, oftmals den Dramabogen überspannenden Teenie-Probleme, die in erster Linie furchtbar peinlich aber vor allem furchtbar fruchtbar sind.

Zugegebenermaßen sind die vollkommen übertrieben dargestellten Mobbing-Attacken der Klassenzicken und die rigide Einteilung der Schülerschaft in amerikanische High-School-Stereotypen etwas enervierend, es macht aber letzten Endes doch Spaß zuzusehen, weil man in manchen Momenten das eigene Teenager-Ich wiedererkennt.

Dominik Hartl hat sich mit dieser Romanverfilmung sein Spielfilmdebüt erarbeitet und das auch einigermaßen gut geschafft. Darstellerisch ist vor allem die Leistung des Marlon Boess hervorzuheben, der auf ganzer Linie überzeugt, aber auch die erst 16jährige Jana McKinnon als Charly hat mit einer nennenswerten Performance positiv überrascht.

Die Coming-Of Age Romanze kommt zwar in manchen Momenten etwas formelhaft daher, aber alles in allem ist es ein gelungenes Werk. Wenn man sich als Zuseher für die peinlichen Fauxpas der Darsteller fremdgeniert, deutet das auf Unmittelbarkeit und Originalität hin – und das ist bei „Beautiful Girl“ tatsächlich der Fall.

7 von 10 Punkten für das schöne Mädchen.