Donau, Duna, Dunaj, Dunav, Dunarea ist ein Roadmovie auf dem Wasser, ein «Shipmovie», das dem mächtigsten Strom Europas folgt. Regisseur Goran Rebic erzählt von der letzten Reise der Donau, einem alten rostigen Schiff, und seinem mürrischen Kapitän Franz. Als ein junger Mann in Wien an Bord kommt und einen Sarg mit auf das Schiff bringt, zwingt ihn der letzte Wille einer Toten, den Kurs von Wien ans Schwarze Meer zu nehmen. Mit Franz reisen eine Hand voll Menschen, ein Waisenkind, ein Deserteur, ein Transsylvanier, eine Drogensüchtige und andere Entwurzelte zweitausend Kilometer flussabwärts in den Osten, wo sie an den fernen Ufern der Donau unerwartet eine Heimat finden. Auf einer symbolischen Landkarte aus dem Jahr 1592 wird die Donau als die Lebensader Europas dargestellt. Von ihrem Ursprung im Schwarzwald bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer durchquert sie die Hälfte des europäischen Kontinents. 2888 Kilometer durch Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine. Im heutigen Europa bleibt die Donau ein Grenzfluss. Sie verbindet zwar die reiche, westliche Union mit dem armen Balkanraum, trennt aber gleichzeitig zwei völlig gegensätzliche Welten voneinander. Mir war es wichtig, eine Geschichte zu finden, die aus vielen Geschichten besteht, die alle zum Fluss gehören und ständig in Bewegung bleiben. So habe ich mich an die eigentliche Hauptfigur des Filmes gehalten, an die Donau und ihren Rhythmus. Die Donau ist ein besonderer Fluss: ein absolut mythischer Ort. Ich wollte ganz explizit etwas erzählen, das in einen anderen Bereich geht, wo man sich mit der Donau treiben lassen muss, um ein Stück des fremden Bruders Osten kennen zu lernen: einen Osten, vor dem man keine Angst haben muss, ein weites, lichtes Land, in dem es nicht nur soziale Tristesse und Deformierungen gibt, abseits von Migration, Schmuggel, Prostitution und Drogenhandel und allem anderen Bösen, das immer aus dem Osten kommt. (Goran Rebic)
Prädikatsstufe: BESONDERS WERTVOLL
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Details
- Regie
- Goran Rebic
- Kamera
- Jerzy Palacz
- Author
- Goran Rebic, Heinz Ambrosch
- Musik
- Achim Tang, Boris Kovac, Vlada Divljan
- Verleih
- Filmladen