Der siebzehnjährige Pierre verbringt all seine freie Zeit mit Nadia, einer 40-jährigen Mathematikerin. Ihre Beziehung ist freundschaftlich, beinahe verliebt. Die Anarchie in Nadias Leben fasziniert den jungen Burschen, der gerade dabei ist, seine Kindheit abzustreifen. Aber Nadia ist eine verletzte Frau. Sie trinkt und zerstört sich allmählich selbst. Pierre glaubt jedoch, ihr helfen und sie mit seiner Liebe ins Leben zurückholen zu können. Domaine ist eine Liebesgeschichte. Die Beziehung von Pierre und Nadia ist mit Ritualen durchsetzt. Zu Beginn verleihen diese eine Sicherheit, doch allmählich beginnen sie zu bröckeln und sich aufzulösen. Die Ordnung wird zur Unordnung, während die Sprünge zunehmend sichtbar werden. Aber auch Worte nehmen eine wichtige Stellung ein: Für mich ist es eines der ergreifendsten und beunruhigendsten Zeichen von Alkoholismus, wenn die Worte beginnen, außer Kontrolle zu geraten. Domaine ist auch ein Film über das Wandern, eine Art wanderndes Roadmovie. Wie gehen etwa die Charaktere durch die Landschaft? Sie treffen einander regelmäßig zu Spaziergängen, laufen kreuz und quer durch die Stadt und folgen klar markierten Pfaden durch Parks, bevor sie sich schließlich auf ihrer letzten Wanderung durch einen Wald in Österreich verirren. In ständiger Bewegung verabschiedet sich Nadia von der Welt, während Pierre sie zu entdecken beginnt. (Patric Chiha)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Schauspieler
- Béatrice Dalle, Isaïe Sultan, Alain Libolt, Raphaël Bouvet, Sylvie Rohrer, Udo Samel, Tatiana Vialle
- Regie
- Patric Chiha
- Kamera
- Pascal Poucet
- Author
- Patric Chiha
- Musik
- Milkymee
- Verleih
- Stadtkino Filmverleih