Diesmal - beim erste…
Diesmal - beim ersten Film nach "Antichrist" - wollte es Lars von Trier wohl allen recht machen und hat einen Weltuntergang zu Wagnerscher Musik in schmuseweichen Bildern ohne Ecken und Kanten aber einer gehörigen Portion Langeweile inszeniert, was ja auch eine Kunst ist. Eigentlich könnte man aus dem überlangen Film zwei eigenständige Werke machen, da er in 2 Teile zerfällt, von denen der erste eine Auftakt-Funktion erfüllt und auf die eigentliche Thematik noch gar nicht eingeht: die 60 Minuten über eine missglückte Hochzeitsfeier wirken wie ein Remake von Vinterbergs Dogma-Flaggschiff "Das Fest". Um seine Figuren einzuführen, nimmt sich von Trier einfach zu viel Zeit. Im Grunde hätte das ca. 5 minütige "Musik"-Video am Beginn genügt, um eine ästhetisch ansprechende Apokalypse in Slow-Motion ins Bild zu setzen. An meiner Enttäuschung über diesen Film kann leider auch das Star-Ensemble nichts ändern. Immerhin liefert von Trier in der Eingangssequenz selbst die beste Metapher für sein aktuelles Werk: eine überlange Stretch-Limousine, die einfach nicht um die enge Kurve einer Nebenstraße kommen will.