Die Magdalenen-Heime in Irland wurden geleitet von den Barmherzigen Schwestern (Sisters of Mercy). Ihr Auftraggeber: die katholische Kirche. Familien und Waisenhäuser schickten dorthin junge Mädchen. Waren sie erst einmal dort, wurden sie eingesperrt und mussten in Wäschereien arbeiten, um dabei ihre Sünden zu bereuen. Diese "Sünden" waren unterschiedlichster Art: Ausreichend war die Tatsache, eine unverheiratete Mutter zu sein oder zu hübsch oder zu hässlich. Zu dumm oder zu schlau. Oder das Mädchen war Opfer einer Vergewaltigung und hatte es gewagt, darüber zu sprechen. Um diese Sünden zu bereuen, arbeiteten die Mädchen 364 Tage im Jahr ohne jeden Lohn, man ließ sie hungern, sie wurden geschlagen, verspottet und vergewaltigt. Und ihre neugeborenen Kinder wurden ihnen weggenommen - wenn es sein musste, mit Gewalt. Ihre Strafe war unbeschränkt - oft lebenslänglich. Tausende von Frauen lebten und starben in diesen Anstalten. Das letzte Magdalenen-Heim in Irland wurde 1996 geschlossen, vor gerade einmal sechs Jahren.
Der Film erzählt die Geschichten von vier dieser jungen Frauen in den 60er-Jahren, einer Zeit, die irrtümlich von vielen Menschen noch immer für eine Ära grenzenloser Frauenbe-freiung gehalten wird. Diese jungen katholischen Frauen finden sich wieder in einem nahezu mittelalterlichen Albtraum, während die Welt draußen stillschweigend einen theokratischen Staat duldet - oder zuweilen auch aktiv unterstützt. Wir sehen, wie sich die Persönlichkeiten dieser Frauen entwickeln in einer Umwelt, die kontrolliert ist von unverheirateten Frauen, Dienerinnen Gottes, Bräuten von Jesus Christus. Soweit es in ihren Kräften steht, lassen sich die Mädchen nicht unterkriegen. Aber was ist das für ein Sieg, wenn sie eingesperrt bleiben und nicht mehr sind als Sklaven? Eine schafft es, auf herzzerreißend banale Weise freizukommen, eine wird in die Psychiatrie eingeliefert, zwei schließlich rebellieren und laufen davon. In die Freiheit.
Peter Mullans Film The Magdalene Sisters erzählt die schockierende, wahre Geschichte tausender Frauen, die aus ihren Familien ausgestoßen und der Gnade der katholischen Kirche überantwortet wurden. Sie waren gebrandmarkt als "gefallene Frauen", obwohl doch ihr Verbrechen meist in nichts anderem bestand als darin, arm zu sein, ein Waisenkind, Opfer einer Vergewaltigung, ein uneheliches Kind zur Welt gebracht zu haben oder als "moralisch bedenklich" zu gelten.
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Details
- Schauspieler
- Geraldine McEwan, Anne-Marie Duff, Dorothy Duffy, Eileen Walsh, Nora-Jane Noone
- Regie
- Peter Mullan
- Kamera
- Nigel Willoughby
- Author
- Peter Mullan
- Musik
- Craig Armstrong
Bilder
5 Bilder
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