Die Männer, die dem Tiger auf den Schwanz treten
Tora no o o fumu otokotachi J , 1945
Eine Arbeit, die sich zumindest zwei hochgestochene Komplimente gefallen lassen darf. Erstens: subtilste Durchleuchtung des japanischen Feudalismus. Zweitens: einer der filmischsten Filme Kurosawas. In einem Suspense-Spiel der Blicke, einem rhythmisierten Bildgefüge sich verknappender oder länger werdender, sich ballender und wieder ruhig fließender Einstellungen erzählt er eines der beiden geheiligten Hauptdramen japanischer Vasallentreue: die Flucht des Generals Yoshitsune und seines legendären Schwertvasallen Benkei. Mit der Figur des clownesken Trägers gesellt sich dem Ritual der Mächtigen ein Moment von common sense hinzu. Für Japans Militärs wirkt der Film 1945 so destruktiv, dass sie ihn als "antifeudalistisch" verbieten. Kurz darauf verlängern die US-Besatzer das Verbot mit der Begründung "Feudalpropaganda". Nicht vorstellbar im bleiernen Denken beider Zensur-Instanzen scheint die Tatsache gewesen zu sein, dass ein Kunstwerk dank dem Vermögen zur mehrdimensionalen Bewegung (die man im Kabuki "Tanz des In-alle-Richtungen-Fliegens" nennen würde) zugleich kritisch und huldigend sein könnte. (filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Ôkôchi Denjirô, Fujita Susumu, Mori Masayuki
- Regie
- Kurosawa Akira