Eine dreistündige Dokumentation, in der Leni Riefenstahl ihr Leben erzählt, ihre Filme kommentiert und mit Vehemenz gegen den "Irrtum" wettert, sie sei Nazi-Regisseurin gewesen. Sie habe Filme über, nie für den Faschismus gedreht, dokumentarische Berichte, keine Propaganda. Bildnis einer deutschen Dame, die trotz erheblichem Alter immer noch Verve, Ehrgeiz und erruptives Selbstvertrauen ausstrahlt. Beim Betrachten des Porträts ist der Zuschauer vermutlich in ähnlicher Weise wie der Regisseur bei dessen Erstellung hin- und hergerissen zwischen Faszination und Empörung, Bewunderung und Verachtung. Leni Riefenstahls Naivität: eine kaum einnehmbare deutsche Seelenfortifikation. Stellvertretend für das Gros ihrer Generation gestattet sie sich weder Zweifel noch Einsicht. Die Rolle, die sie einst ruhmreich in der NS-Zeit gespielt hat, klebt wie ein Irritation bereitendes Gepäcksstück, auf das sie eigentlich stolz sein will und dies nicht sein darf oder kann, an ihrer leidenschaftlich und ausgiebig mit sich selbst befaßten Existenz. DIE MACHT DER BILDER analysiert eine Person, die es verweigert, sich zu analysieren und eine Frau, die es von früh an ablehnt, unterwürfig oder angepaßt wie andere Frauen zu sein und ihr Leben gleichwohl zuerst der Macht unterworfen und ihr Gedächtnis später der Verdrängung angepaßt hat. Abgesehen vom Vermitteln unerlöster und nicht untragischer Erfahrungen dieser Art berichtet Ray Müllers Dokumentation über das Metier und die Passion des Filmemachens: also über Kameras, Optiken, Überlegungen des Rhytmus und Strategien der Montage.
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Details
- Regie
- Ray Müller
- Kamera
- Michel Baudour, Walter A. Franke, Ulrich Jänchen, Horst Kettner, Jürgen Martin
- Author
- Ray Müller
- Musik
- Ulrich Bassenge, Wolfgang Neumann