Film

Die Hinrichtung

BRD, A, , 1966

Min. 90
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"Die Leute wären eben brutal genug und interessiert genug, um zur Hinrichtung hinzugehen. Sie sind es auch, sie gehen ja aus einem anderen Grund nicht hin. Sie gehen nicht hin, weil sie es nicht für möglich halten. Weil hier nichts passieren kann, weil alles ausklinkt, in eine tiefe melancholische Pleite."
So kommentierte Helmut Qualtinger das ambivalente Verhältnis, mit dem das von ihm und Carl Merz verfasste Stück DIE HINRICHTUNG vom Publikum aufgenommen wurde. Die Grundidee ist simpel, ein mephistophelischer Handel nach den Prinzipien des Kapitalismus: zwei freundliche Herren bieten einem arbeitslosen Familienvater eine große Summe Geld an, wenn er dafür bereit ist, sich nach einer gewissen Frist öffentlich hinrichten zu lassen. Seine Familie wäre damit versorgt, er wird dadurch zu einem populären, interessanten Zeitgenossen. Der Staat gibt zunächst seine Zustimmung, bis ihm durch das große Publikumsinteresse klar wird, dass er die Monopolstellung für solche Unternehmungen leicht (wieder) übernehmen könnte ...
Helmut Qualtinger brilliert in dem Fernsehfilm als Scharfrichter Engel, der mit perfider Zärtlichkeit von seiner Profession spricht, die er nach dem Aufheben der Todesstrafe leider nicht mehr öffentlich ausüben darf. DIE HINRICHTUNG war die letzte Auftragsarbeit des Fernsehens an Carl Merz und Helmut Qualtinger, die noch von Erich Neuberg betreut wurde. Mitten in den Schnittarbeiten in München verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, seine schweren Depressionen nahmen derart zu, dass er die Fertigstellung der Produktion abbrechen musste.

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