Die einfachste Geschichte des Kinos: Ein Mann kommt in eine fremde Stadt. Er ist auf der Suche nach der Wahrheit, einer, deren Schlüssel in der Vergangenheit liegt. Aber wir sind im Jahrhundert Freuds, was die Sache verkompliziert: Die Recherche gilt einer Legende, einem Märtyrer der Linken und Helden des Kampfes gegen den Faschismus, einem Toten, der der eigene Vater ist. Alles wird schwieriger dadurch, dass das Jahrhundert Freuds auch das Jahrhundert der politischen Lüge darstellt und der Sohn, stellvertretend für andere Söhne, erkennen muss, dass der Vater ein Verräter gewesen ist, ein Inszenator des eigenen Märtyrertums. Sohn und Vater, gespielt von einem Schauspieler, werden zu Doppelgängern. Parallel fließt die Kamera neben den Gängen des Helden her, um parallel gebündelte Vorgänge aus verschiedenen Zeiten zugleich zu begleiten: ein Lauf durch die Spalierwälder am Po 1936, ein Lauf durch die Pappeln in der Gegenwart; ein Rigoletto-Abend im Teatro Regio damals, ein anderer heute. (H.T.)
(Text: Filmmuseum)
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