DIE NÄCHSTE HOLLYWOOD-APOKALYPSE

In „Jay and Seth Versus the Apocalypse“ spielen Jay Baruchel und Seth Rogen zwei Freunde, die in einem Apartement festsitzen, während draußen die Apokalypse tobt. Aus diesem Kurzfilm entstand Jahre später nun die etwas ausgereiftere Version mit noch mehr Freunden rund um Seth Rogen. Die überzogenen Selbstdarstellungen der Stars aus den Hollywood-Hills darf man dabei nicht allzu ernst nehmen, genauso wenig wie den Film selbst.

Die Geschichte ist relativ simpel: Jay fährt zu Seth nach Los Angeles, um ein paar entspannte Tage zu verbringen. Als die beiden sich entschließen, auf die Einweihungsparty der stylischen neuen Villa von niemand geringerem als James Franco zu gehen, ahnen sie noch nicht, welch böses Ende diese Feier nehmen wird. Im Laufe des Abends werden eine Menge Drogen konsumiert und umso unterschiedlicher fallen die Reaktionen aus, als plötzlich die Apokalypse über die Stadt der Engel hereinbricht, ein riesiges Loch vor der Villa einen Großteil der Partygäste verschluckt und ein Feuer- und Ascheregen die Erde verbrennt. Eine Hand voll Überlebender bunkert sich in James Francos Festung ein und eine Überlebens-Rallye beginnt – mit wenigen Flaschen Alkohol, einigen Tabletten Ecstasy, ein wenig Käse und einem Milky Way Riegel. Nun werden die einzelnen Freundschafts-Beziehungen gewaltig auf die Probe gestellt!

Neben der ziemlich schrägen Story wartet der Film mit einem Überangebot an Comedy-Stars auf, sodass man an jeder Ecke mindestens ein bekanntes Gesicht trifft. Auf der Party tummeln sich, neben der Judd Apatow-Komödien-Liga bestehend aus Seth Rogen, Jay Baruchel, James Franco, Jonah Hill, Paul Rudd, Michael Cera, Craig Robinson, Martin Starr und Danny McBride, unter anderem auch Emma Watson und Rihanna und im Laufe des Filmes treffen wir noch auf den leicht bekleideten Channing Tatum und die Backstreet Boys – die für eines der absoluten Highlights des Filmes sorgen.

Zwischen den Szenen wo es um wirkliche Männerfreundschaft geht und der Film schon fast ins Drama-Genre kippt, schleichen sich immer wieder derbe Wortschlachten ein, die für Fans der Truppe sicher wunderbar funktionieren, einem anderem Publikum jedoch eher auf die Nerven gehen. Gut, bei über 200 „Fuck“ Wörtern darf man sich nicht wundern, dass der gute Geschmack außen vor bleibt und so kratzt das Werk mit seinen Splatter-, Kannibalen- und sexuell abgezielten Szenen sehr oft am Jugendverbot.

Während sich zwei Drittel des Films innerhalb der Villa abspielen, bietet uns gegen Ende das Auftreten diverser Dämonen teuflische Abwechslung. Wo am Anfang die Spezial Effekte absichtlich trashig dargestellt wurden, trumpfen Figuren, die direkt aus dem Blizzard Spiel „Diablo“ entsprungen sein könnten, visuell auf. Feurig lodernde Körper bahnen sich den Weg durch die Häuser, um die Menschen zu jagen und selbst der Teufel selbst lässt es sich nicht nehmen, seinen glühenden Penis in die Kamera zu halten.

Und so wurschtelt sich die Bande durch die Hölle, um am Ende durch gute Taten vielleicht doch noch in den Himmel zu fahren. Denn nur ein guter Mensch, der sich aufopfernd und schützend den Bestien entgegen und vor seine Freunde wirft, wird die Seligkeit erlangen und sich 6 ½ himmlische Joints verdienen. Amen!