Der Taxifahrer
Film

Der Taxifahrer

Ajantrik Indien , 1958

Bimal ist Taxifahrer in einer Provinzstadt in Bihar. Bei seinen Fahrten lernt er Menschen und Landschaften kennen.

Der Taxifahrer
Min. 102
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Jagaddal, sein bejahrtes Auto, ist sein einziger Vertrauter. Aber das Wrack hat Seele, zumindest in Bimals Imagination. Bei einer seiner Überlandfahrten entdeckt er eine Parallele zwischen seiner animistischen Weltsicht und den Stammesritualen der Oraon. Seine Hupe klingt wie ein Oraon-Horn. Aber der technische Wandel ist unaufhaltsam und unerbittlich. Die Natur muss vor den Bulldozern zurückweichen, die Oraon geraten in Streit, sein Auto gibt den Geist auf. Er investiert seine ganze Lebensenergie in die Revitalisierung Jaggadals.

In seinem Autorenfilmklassiker aus dem Jahr 1958 erzählt Ritwik Ghatak die Fabel von einem Taxifahrer, der sein schrottreifes Auto nicht aufgeben will. Der Taxifahrer spricht mit seinem Wagen, dessen Lichter aufleuchten, wenn der Name der Göttin Kali fällt, und dessen Hupe wie ein rituelles Horn klingt. Doch der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten: Bergbau und Industrie verändern die Landschaft, durch die der Taxifahrer fährt. Schließlich muss das Auto doch verschrottet werden. Übrig bleibt nur die Hupe - als Kinderspielzeug. (Stefan von Borstebp

Ritwik Ghatak (1925-1976) wurde von der Cineastenwelt erst spät entdeckt und gilt heute neben Satyajit Ray, Shyam Benegal und Mrinal Sen als bedeutendster Vertreter indischer Filmkunst (Text: Filmarchiv)

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