«Grimmers Frauen» sollte dieser Film, den Jürgen Böttcher mit Frauen aus dem Chemiekombinat Buna drehte, ursprünglich heißen. Er zeigt schöne Bilder, Studien der arbeitenden Frauen, konzentrierte, heitere, ausgelassene Gesichter. Doch schließlich stehen nicht die Frauen im Mittelpunkt, sondern der Parteifunktionär Grimmer der «Sekretär». Grimmer ist ein einfacher, sympathischer Mann; die Frauen mögen ihn. Er ist ein Arbeiter wie sie, einer, der ihre Sprache spricht. Wenn er in seiner alten Joppe durchs Werk geht, hier zu einem Gespräch stehenbleibt, dort mit den Frauen lacht, gibt er ihnen das Gefühl, wichtig und geachtet zu sein. Er kümmert sich um das Arbeitsklima und um die Weiterbildung, ein bisschen Betriebspsychologe, ein bisschen Betriebsrat, und doch immer auch der Parteisekretär. Er ist eine Figur wie sie sonst eigentlich nur in DDR-Spielfilmen vorkam: ein SED-Funktionär, freundlich, sachlich, sympathisch, ein Mann auf der Suche nach der menschlichen Dimension des Sozialimus. Offenbar repräsentierte ein Mann wie Grimmer auch für Jürgen Böttcher die Hoffnung auf die Zukunft.
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Details
- Regie
- Jürgen Böttcher
- Author
- Jürgen Böttcher
- Verleih
- Progress Filmverleih