Romy Schneiders fünfter Film ist, wie seine zwei Vorgänger, ein Remake. Der deutsche Nachkriegsfilm setzt auf erfolgsträchtige Stoffe, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, angesiedelt in historischer Ferne oder zeitlicher Undefinierbarkeit. Diesmal ist es DER LETZTE MANN, dessen Original von 1924 unter der Regie von F. W. Murnau eine Paraderolle für Emil Jannings beinhaltete. Für Schneider ist es der erste Part, den sie als »modern « empfindet. Von der zynischen Weltsicht des Drehbuchautors Carl Mayers im Stummfilmoriginal ist wenig geblieben, zwar muss die Hauptperson nach der Degradierung zum Toilettenmann schmachvoll erkennen, dass »seine« Welt auch ohne ihn funktioniert, doch letztendlich rettet ihn ein deus ex machina aus seiner Situation. »Man gewöhnt sich ans Gute, nicht ans Schlechte«, sagt man dem nachkriegspublikum im beginnenden Wirtschaftswunder ¿ zum märchenhaften Schluss gehört, dass der Erniedrigte gar als Hoteldirektor rehabilitiert wird.
(Text: Filmarchiv Austria)
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Details
- Schauspieler
- Hans Albers, Romy Schneider, Rudolf Forster, Joachim Fuchsberger, Michael Heltau
- Regie
- Harald Braun
- Author
- Georg Hurdalek, Herbert Witt