Der Leopard
Film

Der Leopard

Il gattopardo Italien , 1963

Ein sizilianischer Großgrundbesitzer versucht, sich mit den Folgen der Risorgimento, der Einigung Italiens in den 1860er Jahren zu arrangieren.

Der Leopard
Min. 182
Start. /

Luchino Visconti am Zenit. Der Abgesang einer Klasse, einer Ära, die weichen muss. In getragener Ruhe und sublimer Scharfsicht entwirft ­Viscontis beherrschte Sprache des Realismus ein episches Gemälde des Adels zur Zeit des Risorgimento, seiner Pracht und Brüchigkeit, Ermattung und Korruption beim Versuch des ­Über­lebens. Schwebende Langsamkeit der Kamerafahrten und Tiefenschärfe auf Räume in farbigen Schatten. Aus tausend Details und prächtigen Nichtig­keiten entsteht das Fresko, die Wiedergeburt und Vision einer Epoche. Abtritt des Adels, Mesalliance mit dem Neuen, das keinen Fortschritt bringen wird - mit dem vor Vulgarität strotzenden, heuchlerisch liberalen Besitzbürgertum. Die Welt gesehen mit den Augen eines alten würdigen Mannes, der stolz und müde ist. Die glorreiche finale Ballsequenz ist ein Vanitas-Rausch, ein Todestanz in nicht enden wollender Schönheit. Der ganze Film, so das Alter Ego des Fürsten Salina, der "rote Herzog" Visconti, werde von der Atmosphäre des Todes überlagert. (H.T.)

(Text: filmmuseum)

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