Jos Stellings Holland: ein neurosengeschmücktes Narrenhaus - sprachlos. Der Illusionist beobachtet seinen Bühnenauftritt und taucht in eine von skurrilen Personen und Requisiten bevölkerte Traumwelt. Mit seiner schrägen Familie behaust er eine Windmühle unter den Fittichen der mürrischen Mom. Die Idylle ist ironische Fassade, hinter der seelische Abgründe aufbrechen, die sich in den Irrlichtern des Varietés spiegeln. Unter Flötenklängen des irren Bruders verwandeln sich Seile in Schlangen. Der Pfad durch brüchige Scheinwelten und alptraumhafte Phobien mündet in ein zur Irrenanstalt mutiertes Schloss: Der Park erscheint als Märchenwald, ein Freudposter wird attackiert, Hirnchirurgen posieren als skalpierende Nacktärsche.
Stelling spielt mit der Wahrnehmung des Zuschauers wie mit dem von zerbrochenen Brillen getrübten Blick des Illusionisten auf die Realität und kostümiert seinen Käfig voller Narren als absurde Groteske, die ohne Sprache auskommt und ihren Sinn in einem Geflecht von surrealen Bildern, pointierten Geräuscheffekten und musikalischen Leitmotiven genial entfaltet. (Helmut Pflügl)
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Details
- Schauspieler
- Freeke de Jonge, Jim van der Woude, Catrien Wolthuizen, Gerard Thoolen, Carel Lapere
- Regie
- Jos Stelling