Es hebt vielverzweigt an, ein Flussnetz aus Anekdoten, ein an Ästen reicher Stamm des Baums namens Kohayagawa. Dann beginnt goldenes Laub zu fallen, die Zweige werden kahl, die Luft verwandelt sich in Smog. Am Ende die Schlote des Krematoriums, aus denen das letzte Oberhaupt der Kohayagawa-Familie rauchgeworden zum Himmel steigt, der bei Ozu nichts als Äther und vermutlich weder von Gott noch Göttern bewohnt, sondern nur mu ist - Leere, blau. Die traditionelle Sake-Brauerei krankt und soll fusioniert werden mit einem modernen Megabetrieb. Während die Stammhalter greinen, wird der Chef der Sippe zum Hedonisten seines späten Herbstes, zum Kind, das mit Kindern spielt, zum Satyr, der zur Geliebten eilt, und zum Vater, der Töchter zu verheiraten wünscht. Dem zuwider: ein lächerlicher Riegel namens Tod. Zuletzt die Überlebenden der Familie, die mit der Asche ihres Oberhaupts eine alte Holzbrücke überschreiten, von Blau zu Blau, rituell gereiht auf dem Weg in das Neue oder den Untergang. (H.T.)
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Details
- Schauspieler
- Nakamura Ganjiro, Hara Setsuko, Aratama Michiyo, Tsukasa Yôko, Ryû Chishû
- Regie
- Ozu Yasujirô
- Kamera
- Nakai Asakazu
- Author
- Noda Kôgo, Ozu
- Musik
- Mayuzumi Toshiro