«Prinz von Homburg» nannte
sich Norbert Grupe, der ein gefürchteter Boxer war. Seine Boxkarriere
war nach zehn Jahren zu Ende. Sein legendärer Ruf ist ihm bis
heute erhalten geblieben. Durch seinen skandalträchtigen Boxstil
und seine kriminellen Verwicklungen hat er den ungehemmten Selbstruin
eines Boxers inmitten der beginnenden Zerrüttung von Hamburg-St.
Pauli gelebt. Sein bekannter Fernsehauftritt im Jahr 1969 im ZDF-Sportstudio,
als er die Beantwortung von Fragen verweigerte, hat Fernsehgeschichte
geschrieben. Der Film spielt im Boxmilieu der 60er und 70er Jahre
und führt uns von Berlin über Hamburg bis nach Hollywood,
dorthin, wo der «Prinz» jetzt sein Leben als Schauspieler
bestreitet.
Im Film wird nicht nur über seine einstmals hoffnungsvolle Karriere
und seine Eskapaden berichtet, sondern auch über eine Zeit, die
in ihrer Enge Provokationen wie die seinen begünstigte. Es wird
die Geschichte desjenigen erzählt, der sich allen Normen und
gesellschaftlichen Regeln widersetzte und umso mehr deutliche Bestrafung
und Ausgrenzung erfuhr. Ein Film über Boxen, das Milieu, Körperlichkeit
und den lebenslangen Behauptungswillen eines Einzelgängers. (Gerd
Kroske)
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Details
- Kamera
- Susanne Schüle
- Musik
- Archie Shepp, Charlie Parker