"Der Hunderjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand ": Auf der Suche nach Russensoda
Allan Karlsson hat sich gar nicht verändert, seit wir ihn vor drei Jahren zuletzt gesehen haben und ist in der Zwischenzeit auch bloß um ein Jahr gealtert. Er und seine Freunde sind ja damals unverhofft in den Besitz einer großen Geldmenge geraten und haben die Zeit in Bali dazu genutzt, alles wieder zu verpulvern. Also verabschiedet sich der gerade 101 Gewordene mit seinen zwei Begleitern auf Französisch aus dem Hotel und bricht Richtung Berlin auf, weil dort seit einigen Jahrzehnten bei einer alten Freundin in einer Zigarrenkiste eine ganz besonderes Rezeptur für ein unwiderstehlich gutes Erfrischungsgetränk namens `Volkssoda‘ lagert, das einst von den Russen dank Allans unabsichtlicher Mithilfe entwickelt wurde. Leider interessieren sich auch andere für dieses Gebräu und sogar der amerikanische Geheimdienst schaltet sich ein. Außerdem treffen wir auf alte Bekannte - oder deren Familienangehörige -, die alle nicht sehr gut auf unsere uralte Hauptfigur zu sprechen sind.
Erni Mangold und ein berühmtes Äffchen
Obwohl die Fortsetzung nicht die komische Überzeugungskraft des Vorgängerfilms erreicht und auch die Story selbst etwas eindimensionaler wirkt, bietet der Film zumindest gute Unterhaltung und ist wieder mit vielen historischen Rückblenden gespickt, in denen wir Karlsson zum Beispiel an der Seite von Breschnew und Nixon sehen – wodurch sich weltpolitische Zusammenhänge aus ganz unerwarteten Perspektiven ergeben. Abgesehen vom internationalen Cast (dem auch die herrliche Erni Mangold in einer sehr freizügigen Rolle angehört) ist außerdem auch noch ein weltberühmtes schauspielerndes Kapuzineräffchen mit von der Partie: Crystal the Monkey, den wir bestimmt noch als tierischer Drogendealer aus „Hangover 2“ in Erinnerung haben. Und jetzt können wir eigentlich nur noch darauf warten, dass der alte Herr wieder ein Jahr älter wird.
7 von 10 sprudelnden Sodapunkten
franco schedl