1933: Jahre voller Angriffe und Demütigungen haben Kulesov und eine Generation russischer Regisseure erschöpft, verbittert, verunsichert. Der Filmtitel spricht aus, was Lev Kulesov der Kunst vor- wirft - Tröster zu sein. William Sydney Porter, besser bekannt als O'Henry, wird von Kulesov als Autor ähnlich verehrt, wie er Chaplin als Filmmacher bewundert.
Er verdeutlicht just an ihm das Dilemma der durch Literatur (oder Kino) geschönten Realität. Hinter Gittern, bedrückt durch die brutale Ungerechtigkeit des Strafsystems, beginnt O'Henry über die Zellengenossen zu schreiben, indem er ihnen interessantere Schicksale hinzudichtet und dabei auf die kritische Macht der Feder verzichtet.
Details aus der Biographie des Autors finden sich in Partien seiner stories überführt, die "wirklichen" Gefangenen werden zu O'Henrys erdachten Geschöpfen oder verlieren sich in ihre eigenen Träume. Solche Art Filme zu machen, besiegelt die Zukunft des erst 34 Jahre alten Kulesov. Er wird künftig nur mehr als Lehrer geduldet - oder als Adressat filmischer Aufträge. (H.T., Filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Aleksandra Chochlova, Galina Kravcenko, Konstantin Chochlov, Ivan Novosel'cev
- Regie
- Lev Kuleshov