"Ein Drecksnest am Ende der Welt", versunken im Küstennebel, der die Breitwandbilder umhüllt, als wären sie durch ein Tuch gefilmt. Wie ein entfärbtes, klammes Fegefeuer präsentiert sich dieser Ort, der einem bizarren Club alter Männer als Exil dient und von einer Frau überwacht wird. Der jüngste Neuzugang hat seinen eigenen Verfolger mitgebracht: einen Verrückten, der herausschreit, wie er als Kind missbraucht wurde. Das gelbe Club-Haus beherbergt pädophile Priester in der Verbannung, wo sie dem Ruf der Kirche nicht mehr schaden können. Ein Abgesandter des Vatikans beginnt ein inquisitorisches Ritual: Einer nach dem anderen muss seine Verfehlungen im Verhör gestehen ... Pablo Larraíns mit dem Großen Jurypreis der Berlinale 2015 prämierte Parabel über die (im Nebel verschwimmenden) Grenzen von Gut und Böse zeichnet in den stark gespielten Konfrontationen ein Zwickmühlen-Diagramm der ethischen und institutionalisierten Abgründe, im Wechselspiel von Wut und Widerspruch, Satire und Symbolismus. Nach Tony Manero und No ein weiterer Schritt des chilenischen Regisseurs zur Aufwirbelung einer Vergangenheit (und Gegenwart), die nicht so einfach "bewältigt" werden kann. (C.H.)
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Details
- Schauspieler
- Alfredo Castro, Roberto Farias, Antonia Zegers, Marcelo Alonso
- Regie
- Pablo Larraín
- Kamera
- Sergio Armstrong
- Author
- Pablo Larraín, Guillermo Calderón, Daniel Villalobos
- Musik
- Carlos Cabezas