Decasia

Decasia

USA , 2002

Decasia
Min.
Start. /

Der Film entstand ursprünglich als Teil der Live-Multimedia-Umsetzung von Michael Gordons Symphonie «Decasia» durch das New Yorker Ridge Theater. Das Live-Event «Decasia» wurde vom Europäischen Kulturmonat und der basel sinfonietta in Auftrag gegeben und produziert. Die Weltpremiere fand im November 2001 in Basel statt. Der amerikanische Komponist Michael Gordon schrieb mit «Decasia» eine Symphonie über den Zerfall und die Zerstörung im 20. Jahrhundert. Die Wortschöpfung «Decasia» steht für «Symphony in Decay», eine Symphonie, deren Tonart der Zerfall ist, und für «fantasia» eine Phantasie über den Zerfall. Bill Morrison begleitet sie mit einem Film, bei dem Reduktion das stilistische Zauberwort ist. Und so reduziert Morrison seinen Film beginnt, so seriell und minimalistisch ist Gordons Musik: Sirenengeheul signalisiert eine Welt am Abgrund. Auch visuell wird das Inferno umgesetzt, mit Bildern von Bränden und umkippenden Meeren. In der Entschiedenheit der Reduktion ist Gordons Musik so gewaltig und gewalttätig wie Jackson Pollocks Bilder: Plötzlich dreht sich alles, Musik und Bilder sind überall, die Orientierung geht verloren. Morrison hat weltweit die Archive durchstöbert, darunter die Cinémathèque in Lausanne und das Archiv des Museum of Modern Art. Er fand vom Zerfall bedrohtes, zum Teil gesperrtes Material auf altem Nitrit vom Beginn der Industrialisierung erzählt er, als die Naturwissenschaften sich Bahn brachen, als im Jahrhundert der Physik die Menschen wie in Metropolis zu Zahnrädern im Getriebe wurden. Und vom Schwarzen Freitag 1929, für den die Sündenböcke dann in Deutschland gefunden wurden. Am Ende versinkt ein Land in Schutt und Asche die Erde, ein verbrannter Planet.

Kaufen & Leihen

Leider konnten wir keine Streaming-Angebote für Decasia finden.

Kinoprogramm