Sang-hoon ist ein Schurke, der für Gläubiger Gelder von Schuldnern eintreibt. Seine ständige Schimpferei und Gewalttätigkeit beruhen auf Kindheitserlebnissen, an denen er bis heute schwer zu tragen hat: Als kleiner Junge musste er mitansehen, wie sein Vater den Tod von Mutter und Schwester verschuldete. Nach fünfzehn Jahren wird dieser nun aus dem Gefängnis entlassen und taucht bei Sang-hoon auf. Sang-hoon (gespielt vom Regisseur selbst) ist ein Choleriker, der nichts lieber macht, als die verängstigten Schuldner grün und blau zu prügeln. Den Rest des Tages vertreibt er sich mit Beleidigungen und anderem asozialen Zeitvertreib. Als er eines Tages im Vorbeigehen ein Schulmädchen anspuckt, schlägt dieses ihm mit flacher Hand ins schweinsbackige Gesicht - und der Soziopath erwärmt sich für die kratzbürstige junge Frau. Es ergibt die schönsten Momente dieses schönen Films, wenn sich die beiden gegenüber sitzen und Vulgaritäten an den Kopf werfen, aber innen drin doch voller Liebe und Zuneigung füreinander sind, nur darauf warten, dass sie endlich aus den Schalen von «Gangster» und «Girl» ausbrechen dürfen. Yangs Debüt ist zum einen eine melodramatische Gangsterballade mit Handkamera-Bildern, zum anderen eine Screwball-Komödie: Denn wenn der Gauner sich in die Natürlichkeit des Schulmädchens verliebt, dann fliegen die Pointen. Und nebenbei gelingt Yang mit Breathless ein gültiger Kommentar zur südkoreanischen Gesellschaft und zu ihren zerbrochenen Familien. (Markus Keuschnigg)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Regie
- Yang Ik-June
- Kamera
- Yun Jeong-ho
- Author
- Yang Ik-June
- Musik
- The Invisible Fish