Nachdem Maria Schell für zwei Western (an der Seite von Gary Cooper bzw. Glenn Ford) nach Hollywood verpflichtet wurde, kehrte sie 1961 für Das Riesenrad in ihre Heimat und zu ihrem Traumpartner O. W. Fischer zurück. Die Schell gibt, sehr breiten Dialekt sprechend (in der Hochzeitsnacht ängstlich: »I hob no nie an Monn gonz vojständig gsehn!«), eine kleine Buchhändlertochter, zur Frau erwählt von einem Hofratssohn, dem Enfant terrible einer Uhrfabrikantendynastie (O. W., eine Klasse für sich). Der Film spannt keinen Bogen, sondern zieht sich vielmehr seltsam konfliktarm, Zeitgeschichte (Ersten Weltkrieg, Ende der Monarchie, Wirtschaftskrise) auf harmlose und gemütliche Weise in einer Liebes-, Ehe- und Firmengeschichte spiegelnd, um erst im letzten Drittel schicksalsschwer zu werden und es immer eiliger zu haben, fast forward wesentliche geschichtliche Ereignisse abzuhandeln. - Vergangenheitsbewältigung anno 1961 (Nazis, das sind die anderen), und auch sonst sehr austriakisch: gegen Einsamkeit - da hilft ein ausgezogener Apfelstrudel. Am Ende ersteht Wien aus Trümmern wieder. (Bernhard Seiter)
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Details
- Schauspieler
- Maria Schell, O. W. Fischer, Adrienne Gessner, Rudolf Forster
- Regie
- Géza von Radványi