Das iranische Wien: Heiran

Das iranische Wien: Heiran

Iran , 2009

Das iranische Wien: Heiran
Min. 85
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Das 17-jährige Landmädchen Mahi verliebt sich in den jungen Studenten Heiran, so könnte eine ganz normale Geschichte beginnen. Doch Mahi ist Iranerin und Heiran ein junger afghanischer Exilant, dessen Familie wie drei Millionen seiner Landsleute vor den Taliban in den Iran flüchtete. Etwa 900.000 unter ihnen verfügen über Aufenthaltspapiere, der Rest lebt illegal im Land, manche seit über zwanzig Jahren. Die nicht funktionierende Integration produziert Vorurteile, Ablehnung, Hass. Zahlreiche afghanische Familien dürfen in Iran keine öffentlichen Dienste in Anspruch nehmen, erhalten keine offizielle Arbeit. Bereits für den Schulzugang der Kinder gibt es massive Einschränkungen. Im Iran-Irakischen Krieg nützte man sie für politische Zwecke als moslemische Soldaten, danach versuchte man sie konsequent abzuschieben. Von solchen Maßnahmen sind oft auch legal in Iran lebende Afghanen betroffen. Diese Konstellationen macht aus der simplen Liebesgeschichte in HEIRAN plötzlich eine moderne Romeo-und-Julia-Metapher und verdeutlicht, dass es in jeglicher Flüchtlingsproblematik vor allem um Menschenschicksale geht. Konsequenterweise verwendet Shalizeh Arefpour in manchen Szenen keine Komparsen, sondern filmt Exilanten in Deportationslagern. HEIRAN ist die Spielfilmpremiere der vor allem durch Dokumentarfilme bekannt gewordenen Regisseurin. Die 1979 in Teheran Geborene wurde am dortigen Filmcenter ausgebildet, arbeitete mit Film- und Fernsehregisseuren und debütierte 2004 mit ihrem ersten Kurzfilm.

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